KENIA
18.6.06 Einreise Kaum auf der kenianischen Seite angekommen, merkten wir schon einen Unterschied im Verhalten der Leute.
Alles war etwas relaxter und freundlicher. Wir bekamen recht schnell unsere Visa für Kenia, für US$ 50,00
pro Person. Auf die Frage, ob wir diese auch mit einem Bündel von 100 x 1-Dollar-Noten bezahlen könnten,
meinte der Typ zum Glück, es sei kein Problem. Er war von dem Packen eher begeistert, war es ein doch recht
dicker Stabel Geld. Auch die Zollabfertigung für das Motorrad verlief sehr schnell, und innerhalb weniger
Minuten waren wir in Kenia, genauer in Moyale. Da es schon später Nachmittag war, suchten wir uns ein „Hotel“.
Nunja, ein Zimmerchen mit 2 Betten, und die bucket shower und das WC (ein Loch im Boden) auf dem Gang. Aber für
eine Nacht reichte es aus. Dann gingen wir in dem Örtchen auf Entdeckungstour, wir suchten etwas zu essen. Aber
ausser trocken Brot und ein paar Pommes war nichts zu finden. Relativ zeitig gingen wir zu Bett, da wir am
nächtsen Morgen früh loswollten.
19. - 21.06.06 Fahrt Moyale–Marsabit–Isiolo; die schlimmste Piste überhaupt An diesem Montag
machten wir uns gegen 07h00 mit gemischten Gefuehlen auf den Weg. Diese Strecke galt als gefährlichste in Kenia bzw. auf unserer
gesamten Route. Es wurde von Überfällen berichtet, sowie von einem hundsmiserablen Pistenzustand. Bzgl. der Überfaelle hatte sich
die Lage aber in der letzten Zeit etwas entspannt, und eine Konvoipflicht bestand nicht mehr. Wir wollten es auch alleine probieren,
denn unsere Erfahrungen mit Konvois waren ja nicht die besten. Auf die Frage, ob die Strecke gefährlich sei, antworteten die Polizisten,
dass die Piste ganz schlecht ist. Aber auf unsere Frage nach Banditen bekamen wir nur ein Grinsen zur Antwort. Nun denn, so machten wir
uns auf den Weg der ersten ~260km bis Marsabit. Am Anfang, d.h. die ersten 100km war die Piste in einem guten Zustand, recht eben, mit
kleinen Sandpassagen und etwas Wellblech. Wir konnten unsere 70-80kmh fahren, und kamen somit zügig voran. Die Landschaft war auch noch
recht schön, viele Akazien und rote Erde. Bei Regen ist diese Strecke wohl nicht zu meistern, aber davon war an diesem Tag zum Glück weit
und breit nichts zu sehen. Dann führte die Piste hinunter in eine Ebene, wo es ausser weisslichem Grass, grossen Steinen und Hitze nichts
mehr gab. Auch von Menschen keine Spur – wir waren lange ganz alleine auf weiter Flur. Die Piste wurde schlagartig schlecht bzw. für
Motorradfahrer die reinste Hölle. Weiterhin Wellblech, tiefe Spurrinnen, grosse Steine und viel Kies. Dies erforderte höchtse Konzentration
von uns beiden, was natürlich auf 160km mit der Zeit sehr ermüdend war. Mitten in einem Kiesfeld haben wir dann einmal nicht aufgepasst, und
schwubs lagen wir auch schon im Dreck. Der erste Sturz auf der Strecke, heftig auf die linke Seite gefallen. Uns ist nichts passiert, aber der
linke Koffer war da schon ein bisschen eingedellt. Es folgten noch 2 oder 3 weitere Stürze – alle auf die linke Seite. Zum Teil war der Kies
einfach zu hoch, und sobald Chri mit einem Rad aus der Fahrspur kam, konnte er dass Moped nicht mehr halten. Man waren wir fertig! Es hat
keinen Spass mehr gemacht!
Ich bin die meiste Zeit auf den Fussrasten gestanden, um hinten etwas Gewicht vom Rahmenheck zu nehmen. Dementsprechend Muskelkater hatten wir
beide am nächsten Tag. Nach 8 Stunden kamen wir endlich in Marsabit an, und suchten sofort den Camping von „Henry the Swiss“. Als wir die Kuh
kurz ausmachten, um nach dem Weg zu fragen, sprang sie nicht mehr an. Auch sie hatte keine Lust mehr, das Massekabel an der Batterie hatte sich
gelöst. Nach einer schnellen Reparatur fuhren wir die letzten Meter bis zu Henrys Grundstück und fanden ein idyllisches Plätzchen vor. Wir
waren gerade dabei, unser Zelt aufzubauen, als ein Landrover um die Ecke fuhr – es waren Matt und Halszka, die beiden Südafrikaner. Da haben
wir uns gefreut und einen schönen, informativen Abend zusammen verbracht. Ich kam mir diesen Abend wie eine alte Frau vor – mir taten alle
Knochen weh. Daher beschlossen wir, einen Tag Pause zu machen, bevor wir den 2. Teil der Strecke in Angriff nahmen. So verbrachten wir den
Dienstag in aller Ruhe in Marsabit, tauschten Geld, kauften etwas ein und faulenzten. Auch Matt und Halszka blieben und wir wurden am Abend
zu einem leckeren Gemüsestew eingeladen.
Am Mittwoch saßen wir dann um 08h00 wieder auf der Kiste, und waren voll banger Erwartung, wie die Piste sich von Marsabit nach Isiolo gestalten
würde. Aber wir wurden positiv ueberrascht, es war zwar anstrengend, aber kein Vergleich zum Vorvortag. Es gab zwar viel und ca. 10cm tiefes
Wellblech, aber fast keinen Kies mehr, und auch von Spurrinnen war fast nichts zu sehen. An diesem Tag trafen wir auch öfters Menschen – Samburus
in ihrer traditionellen Kleidung. D.h. die Männer hatten meistens nur ein buntes Tuch um die Hüften und eines um die Schultern geschlungen, dazu
viel Schmuck im Gesicht, an den Ohren und in den Haaren, und (!) eine Lanze in der Hand. Die Frauen hatten die Tücher sehr freizügig um ihre Körper
gewickelt und trugen auch viel Schmuck. Sah schön aus. Wir fuhren bis Archers Post, ca.30km vor Isiolo. Hier wurden wir auf einen Campingplatz geführt,
der eigentlich nichts hatte. Das Klo war wieder ein Loch im Boden, und der Wasser“strahl“ der Dusche so nah an der Wand, dass man sich hätte dagegen
lehnen müssen, um nass zu werden. Nunja, dafür lag er an einem Fluss, wir sahen am Abend 2 Elefanten und das Beste: wir wurden die ganze Nacht von 2
Samburus bewacht. Sie sassen mit ihren Lanzen vor unserem Zelt, und hätten auftauchende Elefanten vertreiben sollen. So haben wir recht gut geschlafen.
22.06.06 Fahrt nach Nairobi Die letzten 30km Piste waren schnell geschafft, und endlich hatten wir wieder Teer unter den
Rädern. Welch ein Gefuehl – wir fuhren wie auf Butter. Obwohl der Asphalt alles andere als wirklich gut war. Mit Blick auf den Mount Kenia fuhren wir nun
in Richtung Süden, überquerten zum ersten Mal den Äquator und kamen am späten Nachmittag in Nairobi an. Es war recht frisch, Nairobi liegt auf ca.
1.700m und ausserdem ist hier ja nun Winter. Die gesamte Strecke war auch sehr landwirtschaftlich genutzt geprägt – es sah nicht wirklich nach dem
Kenia unserer Vorstellungen aus. In Nairobi haben wir uns erst verfahren, kamen dann aber endlich im „Jungle Junction“ an. Einem Camp mit Werkstatt
für Motorräder und Autos, dass von einem Deutschen (Christoph) geführt wird. Eine Oase inmitten der Grossstadt, die wir auch die nächsten Tage nicht
wirklich verlassen sollten.
23. – 28.06.06 Nairobi Wir waren nicht im Stadtzentrum, sondern nur im und um das Camp herum unterwegs. Der erste grosse
Supermarkt, wo es wieder alles gibt, was das Herz begehrt, hatte es uns angetan. Ausserdem waren wir viel im Internet, und Chri hat an einem Tag das Motorrad
durchgeschaut. Zum Glück war nichts ernstes kaputt. Er hat einen Ölwechsel gemacht, den Luftfilter gereinigt, das Ventilspiel kontrolliert, alle möglichen
Schrauben nachgezogen, und die Lager vom Hinterradantrieb eingestellt. Und – ganz wichtig – unser abvibriertes Kennzeichen wieder angebracht. Im „Jungle
Junction“ haben wir nun auch viele Selbstfahrer getroffen: Japaner mit kleinen Mopeds, einen Deutschen mit dem Radl, Holländer mit Auto, Schweizer in einem
alten Mercedes Bus... Da gab es einiges zu erzählen und an Informationen auszutauschen. Einen Tag machten wir sogar so etwas wie Sight Seeing: wir fuhren zu
einem Reservat, wo man junge Elefanten, Rhinos und auch Giraffen sehen konnte. Das war recht nett.
Eine Schrecksekunde hatten wir in Nairobi dennoch: unsere Kamera hatte gesponnen. Zwei Filme liessen sich nicht mehr zurückspulen. Wir haben dann herausgefunden,
dass der Film jeweils in der Patrone beim zurückspulen gerissen ist! Das hatten wir auch noch nie. Seitdem fotografieren wir nur noch bis Bild 35 und spulen per
Hand zurueck. Und zum Glück funktioniert es wieder.
28. – 30.06.06 Fahrt zum Naivasha See und Carter Lake Nationalpark Diesen Mittwoch konnten wir uns endlich vom Nichtstun losreissen,
und verliessen Nairobi in Richtung Nord-Westen. Wir hatten 2 Strassen zur Auswahl, und entschieden uns natürlich fuer die schlechtere, wie sich dann herausstellte.
Was heisst Strasse? Diese gab es nicht mehr, nur noch Piste im schlimmen Zustand, dazu viel LKW- und Busverkehr, dass es nur so staubte! War keine Freude. Endlich am
Naivasha See angekommen, fuhren wir zum Fishermans Camp – einem Campingplatz schoen am Wasser gelegen. Wie man uns sagte, sollten dort auch jede Nacht Flusspferde zum
Grasen hinkommen. Es gab dafür sogar zum Wasser hin extra einen Elektrozaun, den man nach 18h30 nicht mehr überqueren sollte. Die Hippos wollten wir natürlich sehen,
aber an beiden Abenden war leider nichts zu hören oder zu erkennen. Schade! Am 2. Tag machten wir einen Ausflug zum Crater Lake Nationalpark. Einer der wenigen Parks
in Kenia, wo man mit dem Motorrad hineinfahren kann. Dieser ist zwar recht klein, aber wir konnten durch Zebra-, Giraffen- und Impalaherden hindurchfahren. Das war wirklich
schön! Auch der Kratersee hatte es uns angetan, und bei einem kleinen Spaziergang um diesen kamen wir auch Flamingos recht nah. Dieser Park hat uns sehr gefallen!
30. 06. – 03.07.06 Fahrt nach Nakuru und in den Nakuru Nationalpark Die Fahrt von Naivasha nach Nakuru war auch wieder richtig doof, und
machte gar keinen Spass. Asphalt, der keiner mehr war, extrem viel Schwerlastverkehr und an den offenen Stellen im Teer viel Staub. Dazu die Abgase – also wenn uns noch
einmal einer etwas von zu hoher Feinstaubbelastung in München erzählt, den schicken wir für nur einen Tag nach Afrika! Wir haben wohl bisher unsere Rationen für die
nächsten 50 Jahre eingeatmet – würg!
Bei Nakuru haben wir dann ein nettes Plätzchen zum campen gefunden, das Kembu Camp. Und kaum hatten wir mal wieder unser Zelt aufgeschlagen, kamen Matt und Halszka um die Ecke.
Was für ein Zufall! Wir wähnten die Beiden schon in längst in Uganda! Nun, so hatten wir die nächsten beiden Tage liebe Nachbarn und gute Unterhaltung.
Am 1. Juli haben wir uns ein Auto gemietet, einen 30-jährigen Rangerover für sage und schreibe US$ 110,00 pro Tag! Der hat dann auch „nur“ 30 Liter Sprit für 150km gefressen,
und war 'ne alte klapprige Kiste. Nunja, ohne Auto wären wir aber leider nicht in den Park gekommen. Wir haben einen Tag im Nakuru Nationalpark verbracht (Eintritt US$ 40,00
pro Person – ohne Worte!), und sind alle möglichen Ecken abgefahren. Es gab viele Flamingos und Büffelherden, Giraffen, Zebras, Impalas und Voegel zu sehen. Das Beste waren
dann jedoch die 4 Nashörner, die wir ganz am Schluss noch entdeckten. Es war ein schöner Tag, wenn wir auch noch etwas mehr Tier erwartet hatten.
03. – 05.07.06 Fahrt zu den Seen Baringo und Bogoria Endlich wurden die Strassen wieder etwas besser, und wir konnten auf relativ glattem Teer
in Richtung Norden rollen. Die Landschaft änderte sich ziemlich: viel Buschland trat an die Stelle der Felder und der rote Boden leuchtete uns wieder entgegen. Ausserdem wurde es
wieder heiss, so dass wir direkt ins Schwitzen kamen. Am Lake Baringo zelteten wir im Roberts Camp, einem Campingplatz direkt am See gelegen. Auch hier gibt es Flusspferde, die in
der Nacht dann wirklich zum Grasen an Land kamen (ohne Elektrozaun). Die erste Nacht hatten wir schon etwas Schiss, denn wir hörten die Schmatz- und Zupfgräusche keine paar Meter
von unserem Zelt entfernt. Aber die Tiere sind wohl an Zelte und Menschen gewöhnt, und solange man ihnen nicht den Weg zum Wasser abschneidet, lassen sie einen auch in Ruhe. Aber es
war dennoch ein aufregendes Gefühl.
Am 04.07. machten wir einen Ausflug zum Lake Bogoria – doch leider konnte der Park dem hohen Eintritt (US$ 20,00 pro Person) nicht gerecht werden. Ausser den heissen Quellen, die wirklich
sehr schön sind, gab es nichts zu sehen. Wir blieben daher auch nicht zu lange im Park. Die nächste Nacht verbrachten wir wieder mit den Flusspferden, dieses Mal schon viel entspannter.
Am 05.07.06 wollten wir dann eigentlich schon nach Uganda fahren, haben es aber nicht geschafft. Wir fuhren durch schoene Gegend – tiefe Abfahrt ins Rift Valley und wieder hinauf, durch schönen
Busch und dann wieder landwirtschaftlich genutzte Gegend bis Kitale. Von hier wollten wir via Suam nach Uganda fahren, um den Berg Elgon herum. Leider waren die letzten 25km bis zur Grenze rote
Lehmpiste, sowie auch die ersten 120km auf ugandischer Seite. Und leider fing es genau an diesem Tag an zu regnen, so dass die Piste nur noch rutschig und schmierig war. Wir haben es probiert,
aber als die Reifen voller Lehm waren, und wir nur noch herumeierten, beschlossen wir, wieder umzudrehen. Das hatte keinen Sinn. Die Nacht verbrachten wir auf einem zufällig gefundenen Campingplatz
bei Kitale, der auch wirklich schoen angelegt war. Am nächsten Morgen wollten wir entscheiden, wie wir nun nach Uganda fahren.
06.07.06 Fahrt nach Uganda Da es über dem Berg Elgon noch immer viele dicke Wolken hatte, beschlossen wir nun endgültig, die Teerstrasse via Malaba nach Uganda zu
nehmen. So fuhren wir die restlichen 150km bis zur Grenze. Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt und wir somit ruckzuck auf ugandischem Boden.
+++++
UGANDA
06. – 08.07.06 Einreise nach Uganda und Aufenthalt in Jinja Auch hier gingen die Grenzformalitäten relativ schnell. Zuerst eine Versicherung für 30 US$ pro Monat
abschliessen, dann Einreisestempel holen und Zoll. Während ich die Einreisesachen erledige, versucht Rita uns die Geldtauscher, Schlepper und sonstigen lästigen Leute vom Hals zu halten.
Auf dem Weg nach Jinja ist relativ guter Asphalt. Nur zwischendrin sind einige schlimme Schlaglöcher und etwa 10 km kein Teer. Der Verkehr in Uganda ist schlimm. Die Autos, LKW, Minibusse und
sonstigen Vierräder nehmen keine Rücksicht auf uns und andere Verkehrsteilnehmer. Der Wahnsinn. Sogar auf den unbefestigten Kilometern – wo es staubt wie Sau – überholen sie sich gegenseitig
ohne etwas zu sehen.
Am Ende des Tages kommen wir im Camp THE HAVEN an. Genial! Die Lage – direkt am Nil. Der Stellplatz für das Zelt – schöner Rasen. Das Essen – eine Wonne!. Es wird von einem deutschen geführt.
Er hat es erst im März diesen Jahres eröffnet. Wir haben uns sofort entschlossen, ein paar Tage zu bleiben. Hier in Jinja ist die Quelle des weissen Nil. Er entspringt aus dem Viktoriasee.
Allerdings ist das ganze ziemlich unspektakulär. Es fliesst halt der Fluss aus dem See.
Der Versuch, unsere Mails im Internetcafe zu lesen scheitert am Stromausfall. Das ist hier fast die Regel. Entweder Stromausfall oder kein Netzzugang. So ist die Chance, dass man in’s Internet
kommt relativ gering. Wir geniessen den restlichen Tag am Camping und kochen gemuetlich unsere Nudeln.
09. – 12.07.06 Lake Mburro und Queen Elizabeth Nationalpark Auf dem Weg zum Queen Elizabeth Nationalpark, der auch gerne QENP oder einfach Queen E abgekürzt wird,
machen wir noch einen Zwischenstopp im Mburro Nationalpark. Die Nationalparks sind einer der Hauptgründe für uns gewesen, doch nach Uganda zu fahren. Hier darf man nämlich mit dem Moped in die
Parks hinein! Und im Mburro soll man angeblich viele Tiere zu Gesicht bekommen. Leider sind wir sehr enttäuscht. Auf unserer etwa zweieinhalb stündigen Fahrt durch den Park sehen wir nur eine
handvoll Warzenschweine, Zebras und Impallas. Der sogenannte Lakeside Trip ist auch ein Flopp. Den See sieht man gar nicht und auch keine Viecher. Wir haben noch eine Bootsfahrt unternommen, auf
der wir einige Vögel und Flusspferde im Wasser gesehen haben. Das war dann schon sehr nett.
Ein unvergessliches Erlebnis hatten wir allerdings im Mburro-NP. Wir haben uns abends so gegen 19:30 an den See gesetzt, um den Nilpferden im Wasser zu zusehen. Da kommt eines Richtung Ufer geschwommen,
und steigt doch tatsächlich aus dem Wasser. Und das nur etwa 15-20 Meter von uns entfernt! Nachdem es ein paar Mal sein Maul zum Gähnen aufgerissen und durch ein fauchendes Geräusch die Warzenschweine
verscheucht hat, fing es gemütlich an zu grasen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir wussten nicht so recht was wir jetzt machen sollen, denn der Weg des Hippos lag genau zwischen uns und unserem Zelt.
Das Tier war einfach viel zu früh aus dem Wasser gekommen! Normalerweise kommen die Flusspferde erst gegen 22Uhr 'raus. Man hat uns aber versichert, dass es nur hier aus dem Wasser steigt und dann bald
im Busch verschwindet. Dem war auch so. Es war wirklich sehr imposant, mal ein Nilpferd auf Land zu sehen. Im Wasser sehen sie nicht so riesig aus. Es kommt fast immer nur ein Teil des Kopfes aus dem
Wasser. Aber ausserhalb sieht man erst die volle Masse. Etwa 1,60 Meter hoch und knappe drei Meter lang ist das Exemplar gewesen. Wirklich sehr beeindruckend. In der Nacht kamen dann noch mehrere Hippos
aus dem Wasser und haben neben unserem Zelt gegrast.
Auf der Fahrt zum Queen E haben wir in Mbarara angehalten, um etwas zum Kochen zu kaufen. Der Parkplatzwaechter hat uns gebeten, auf einen Parkplatz auf der anderern Strassenseite zu fahren, da ein Auto diesen
Platz haben wollte (auf meine Frage, warum das Auto sich nicht auf diesen freien Parkplatz hinstellt, ist er nicht eingegangen). Wir wollten gerade losfahren, als es einen Schlag tat, da die Kuh von rechts
angefahren wurde und umfällt. Da ist der trottelige Autofahrer doch tatsächlich einfach rückwärts losgefahren, ohne nach hinten zu schauen, und hat uns umgefahren. Ich bin von der Kuh 'runter – die ja schon
am Boden lag – und habe mit der flachen Hand auf die Heckscheibe des Autos gehauen, damit er nicht noch weiterfährt. Auch so war ich etwas sauer und habe das auch nicht unbedingt verborgen. Da meint der Typ
doch tatsächlich, dass ich doch etwas überreagiere. Dass er uns umgefahren hat, ist doch noch kein Grund auf sein Auto zu hauen. Da musste ich mich zusammenreissen, dass ich nicht wirklich überreagiere.
Er „dachte“, dass wir schon weg sind. Zum Glück ist nichts richtig kaputt gegangen. Aber die Kuh ist wieder auf die linke Seite gefallen (die Sturzseite von Moyale – Marsabit) und der Koffer wird immer ein
Stück kleiner und schiefer... ;-)
Der Queen E soll ja der beste Park in Uganda sein. Man kann hier Löwen, Elefanten, Hippos und diverse andere Tiere sehen. Leider haben sich die Tiere entweder alle auf in den Masai-Mara Nationalpark nach Kenia
gemacht, oder sie sind durch unsere klappernde vordere Bremsscheibe verscheucht worden. Auf jedenfall haben wir auf den gut 25 km zum Campground durch den Nationalpark keine Tiere gesehen. Da waren wir schon sehr
enttäuscht. Jetzt wissen wir auch warum man mit dem Krad in die Nationalparks hier in Uganda fahren darf... Am nächsten Morgen sind wir kurz nach Sonnenaufgang zu einem Gameride losgedüst. Aber auf dieser
zweieinhalb stündigen und etwa 50 km langen Ausfahrt haben wir wieder fast nichts gesehen. Ein paar Elefanten, einige Antilopen, in der Ferne vereinzelte Bueffel und haufenweise Warzenschweine. Leider war die
nachmittägliche Bootsfahrt auch nicht der Oberhit. Der Bootsführer ist schlecht gefahren und hat mit seiner Fahrweise auch die Elefanten aus dem Wasser gescheucht. Vielleicht hatten wir nur Pech mit unseren
Parkbesuchen, aber die beiden, Mburro und QENP, sind unserer Meinung nach nicht ihr Geld wert. Immerhin kosten der Mburro US$ 15,00 und der QENP US$ 20,00 pro Person und Tag. Wir haben uns auch gegen die Fahrt
zum Murchison-Nationalpark entschieden. Eine lange, holprige Anfahrt sowie einige Dollars an Eintritt abdrücken und dann wieder wenige Tiere sehen?! Nein. Nicht mit uns.
An unserem ersten Abend im QENP waren drei Overland-Trucks und mehrere andere Autos auf dem Zeltplatz. Am zweiten Abend waren wir dagegen dann ganz alleine. Rita ist so gegen vier Uhr morgens von einem Schlag
gegen die hintere Abside des Zeltes wach geworden. Dann folgten noch zwei weitere Schläge gegen die Längsseite. Sie hat auch etwas gehört, und ist vor Schreck erstarrt. Uns war ganz und gar nicht wohl. Wir
haben aus dem Kochgeschirr das Messer und die beiden Blechteller 'rausgeholt, um zur Not Krach zu machen. Da wir nicht wussten, was es nun war, haben wir uns eingeredet, dass es ein grosser Vogel war, der sich
an der zum trocknen aufgehängten Wäsche gestört gefühlt hat, und an den Leinen des Zeltes zupfte.
Am Morgen hat uns der Platzwächter dann eine Geschichte von einem BMW-Motorrad und einem grünen Zelt erzählt. Diese Leute hatten vor drei Wochen nachts Besuch von zwei Löwen. Diese wurden durch die muffelnden
Stiefel angelockt, die die Mopedfahrer unter der Zeltabside liegen hatten. Ein Löwe war angeblich sogar im Zelt! Zum Glück waren die Mopedfahrer zu der Zeit beim Essen im Restaurant der Lodge. Als wir dann von
unserem Erlebnis der vorigen Nacht erzählten, meinte er, dass er heute morgen frische Löwenspuren gesehen hat. Sie gingen in unsere Richtung. „Wahrscheinlich hat sich ein Löwe an den Zeltschnüren verhakt,
als er hier lang ging. Die Löwen kommen hier immer lang. Und zur Zeit ist da hinten ein Weibchen mit Jungen“. Er hat das so erzählt, als wenn das nichts gefährliches ist. Wir haben die Spuren dann auch gefunden.
Er wollte uns also nicht nur eine Geschiche erzählen. Zum Glück haben wir das in der Nacht nicht gewusst, sonst hätten wir vielleicht falsch reagiert. Aber wir haben uns vorgenommen, künftig unsere Schuhe –
Stiefel sowie Outdoorklapperln – Nachts nicht mehr in die Nähe des Zeltes zu legen.
13. – 17.07.06 Sipi Wasserfaelle und Ausreise Uganda Unsere Idee war es, zu den Sipi-Wasserfällen zu fahren und dann nördlich um den Mt. Elgon wieder nach Kenia ein zu reisen.
Dieser Weg hatte ja auf der Hinfahrt nach Uganda aufgrund der nassen und sehr rutschigen Lehmstrasse leider nicht geklappt. Wir haben es versucht, aber es hatte angefangen zu regnen, die Reifen waren sofort mit
Schlamm zu und es war rutschig wie auf Seife. Die Wasserfälle sehen schön aus und sind toll gelegen. Für die Fahrt um den Mt. Elgon sehen wir allerdings wieder schwarz. Der Berg ist verhüllt in dicken
Gewitterwolken. Am Sonntag fahren wir zum Anfang der Bergpiste nach Kenia. Sehr anspruchsvoll. Sie ist tief ausgewaschen und sehr steil. Wenn das nass wird, liegen wir mit Sicherheit gleich nebenan in der
Bananenplantage. Wir entschliessen uns daher, nicht hier entlang zu fahren. Die Entscheidung war richtig. Am Nachmittag fängt es an zu regnen, und am Berg ist sogar wieder ein Gewitter. Das hätte nicht
geklappt auf der Piste. Somit sind wir also wieder ueber die Grenze bei Malaba nach Kenia eingereist, und die Ausreiseformalitäten waren auf ugandischer Seite wieder schnell erledigt.
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WIEDER KENIA
17.07.06 Zurück in Kenia Nach 12 Tagen in Uganda kehren wir nun nochmals nach Kenia zurueck. Die Visa waren noch gültig – man kann mit einem 3-Monatsvisum so oft zwischen Kenia,
Uganda und Tanzania ein- und ausreisen wie man möchte. Nur beim Zoll hatten sie sich etwas komisch, und meinten, wir koennen nun nur noch 1 Woche mit der Kuh im Land bleiben! Warum denn das auf einmal? Nun, das sei
schon immer so. Aber beim letzten Mal waren wir auch 3 Wochen im Land... Nun, da haben wir halt Glück gehabt. Wenn wir nun länger als 1 Woche bleiben, müssen wir US$ 20,00 zahlen. Na, das werden wir noch sehen.
Wir sind an diesem Tag über 400km bis Nakuru gefahren, und haben wieder im Kembu Camp übernachtet. Die Strecke war nicht aufregend, die Strasse zwischen Eldoret und Nakuru wieder eine Katastrophe. Wir hatten nicht viel
Spass dabei.
18. + 19.07.06.Fahrt via Nanyuki nach Nairobi Das waren einfach nur 2 Tage Fahrt, zum Teil durch Gegenden, die wir schon durchfahren hatten. Wir kreuzten -zig Mal den Äquator, so dass wir
bald nicht mehr wussten, ob wir auf der nördlichen oder südlichen Halbkugel sind... ;-)
Am 19.07. kamen wir am fruehen Nachmittag wieder in Nairobi an, und schlugen unser Zelt im „Jungle Junction“ auf. Wo denn sonst. Dieses Mal wimmelte es von Japanern, die alle mit Mopeds unterwegs sind. Sehr interessant und
nett, sie zu beobachten.
20. – 23.07.06 wieder Nairobi Da sind wir also wieder, gehen ins Interent, gehen im schönen Supermarkt shoppen, trinken guten Kaffee oder Schokoladenshake. Kurz: wir lassen es uns gut gehen,
und erholen uns.
23. + 24.07.06 Ausreise Am 23.7. sind wir in Richtung tansanische Grenze gefahren, leider haben wir auf dem ganzen Weg den Kilimanjaro nicht sehen koennen. In Namanga haben wir übernachtet, und am 24.07.06 fuhren wir in der Früh in Richtung Eingang
zum Amboseli Nationalpark. Die Piste war leider nicht der Hit, der höchste Berg Afrikas noch immer nicht zu sehen - somit ging es zur Grenze. Alles ging schnell und ohne Probleme, und schon waren wir in Tansania.
Wir sind nochmals nach Kenia an die Küste zurückgekehrt - das ist im Tansaniabericht nachzulesen.
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FAZIT KENIA und UGANDA RITA: ...
CHRI: ...
Fotos - siehe Link zu den Bildern auf der Startseite
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