Zurück  

29.06.2011
Wie schon im vorherigen Bericht erwähnt, gibt es keine Grenzkontrollen mehr. Alle Länder im Baltikum sind Teilnehmer am Schengen-Abkommen. Am Nachmittag kamen wir in Litauen an. Gleich hinter der Grenze gibt es eine Information, hier holten wir uns ein Campingverzeichnis für das Land. Und legten eine Pause ein, mit Decke im Rasen, damit Matilda sich etwas austoben konnte. Dazu gab es ihre Nachmittagsmahlzeit. Danach ging es zum Geld abheben und einkaufen, da wir den nächsten Tag auf dem ausgesuchten Camping verbrachten. Der Platz ist schön ruhig, mitten im Wald und an einem See gelegen. Und sogar hier laufen Störche herum, und das inmitten all der Bäume. Allerdings gibt es leider die ersten Mücken. Und was für welche... Chris linker Arm und sein Fuß sind total angeschwollen. Zum Glück blieb Matilda verschont. Den 30.06. verbrachten wir uns von der Fahrerei durch Polen erholend im Schatten, Wäsche wurde gewaschen und die ersten Seiten der mitgenommenen Bücher gelesen. Der Nicht-Fahrtag tat uns Dreien gut.

01.07.2011
Heute ging es nach Vilnius - die Hauptstadt von Litauen. Da es extrem warm war, entschlossen wir uns, ein Hotel zu nehmen. Bei einer Hotelkette gegenüber der Altstadt wurden wir fündig. Kaum eingecheckt, ging es auch schon auf Entdeckungstour. Vilnius hat eine schöne und interessante Altstadt. Es gibt viele zu erkundende Sträßchen und Gässchen. Allerdings ist die Hitze für uns drei etwas viel, so dass wir geg. 20h00 wieder im Hotel sind.

Am 02.07. geht es weiter in den Aukštaitijos Nationalpark im Nord-Osten des Landes. Regen und Sonnenschein wechseln sich ab bei der Fahrt durch die verschlafenen Dörfer, wo es noch viele schöne, bewohnte Holzhäuser gibt. Die Landschaft im Nationalpark erinnert an die Mecklenburger Seenplatte. Viele Urlauber sind in Kanus unterwegs. Übernachtet wird wieder auf einem Campingplatz, und der Abend muss wegen starken Regens im Auto verbracht werden.

Der nächste Tag (03.07.) war leider total verregnet. Wir wollten eigentlich nach Trakai, haben dies aber auf Grund des Wetters sein gelassen. So ging die Fahrt im strömenden Regen bis nach Kaunas. Auch hier wurde es wieder ein Hotel und wir gönnten uns außerdem ein Abendessen in einem vegetarischen (!) Restaurant.

Die Landschaft in Litauen haut uns nicht gerade vom Hocker. Ab und an Wald, viele Felder - diese jedoch wieder mit vielen Störchen belebt. Außerdem gibt es in fast jedem Dorf ein Nest, mit Storchenjungen, die noch schwarze Schnäbel und Beine haben. Das ist wirklich schön anzuschauen. Weiterhin sind auch die hübschen Holzhäuser vertreten. Aber auch das eine oder andere "Hochhaus" - vierstöckige Plattenbauten inmitten von Nichts oder in kleinen Orten. Wohl Überbleibsel aus der Sowjetzeit. Nicht schön, aber interessant.

04.07.2011
Wir wollten es bis zur Kurischen Nehrung schaffen - gesagt, getan. Das hieß natürlich wieder einiges an Fahrerei. Von Kaunas fuhren wir ein Weilchen am Fluss Nemunas entlang. Wobei diese Strecke im Reiseführer viel schöner beschrieben war, als es uns in Natura dann erschien. In Klaipeda ging es per Fähre auf die Nehrung, viel Nadelwald und Sand. Vom Meer war nichts zu sehen, auf das Süßwasser Haff konnte man an und an einen Blick werfen. Wir waren etwas überrascht, wie viele Leute hierher kommen. Uns kam die Insel ein bisschen wie Sylt der Litauer vor und zu touristisch. Kurz vor der russischen Grenze erreichten wir den Campingplatz und pünktlich mit unserem Eintreffen fing es an zu regnen. Somit verbrachten wir wieder einen Abend im Auto, der Regen prasselte aufs Dach, wir aßen unsere Spaghetti, Matilda schlief in der "ersten Etage" und irgendwann fielen auch uns die Augen zu.

05.07.2011
Am Morgen schien die Sonne wieder wie gehabt. Wir stehen mit Matilda auf, d.h. geg. 07h00. Bis wir startklar sind vergehen meistens locker 3 Stunden: Matilda füttern und anziehen, uns duschen, dann Frühstück und am Ende das Auto zusammenpacken. Dauert alles seine Zeit. Aber die haben wir ja auch... Bevor wir die Nehrung wieder verlassen, darf ein Besuch der Hohen Düne bei Nida am Haff nicht fehlen. Ca. 60m hoch hat man einen schönen Blick auf das Haff und die Ostsee. Anschließend legen wir noch einen Stop am sogenannten Reiherberg ein: hier haben Reiher und Kormorane ihre Nester auf den Bäumen. Es schaut gespenstisch aus, denn die Bäume sind weiß-grau und haben keine Blätter mehr, sie sind durch den Kot abgestorben. Bald darauf sind wir wieder auf der Fähre zum Festland und auf dem Weg Richtung Siauliai. Die Landschaft ist wie gehabt und es sind wieder viele Störche zu sehen. In Kurtuvénai stehen wir auf einem wirklich schönen Campingplatz, leider regnet es mit Ankunft wieder, so dass wir nicht draußen sitzen können. Obwohl, das hätte sich eh bald erledigt, denn bald waren die Mücken wieder auf Blutjagd.

06.07.2011
Der letzte Tag in Litauen. Bevor es nach Lettland ging, machten wir noch einen Abstecher zum "Berg der Kreuze". Der Berg ist mit Tausenden von Kreuzen aller Größe und Art besetzt. Dicht gedrängt stehen sie groß und klein, aus Holz oder Metall, große Kreuze sind mit Kleinen behängt. Für viele Litauer ist es ein Ort des Glaubens, für viele Touristen eine Attraktion. Danach ging es via Mazeikiai zur lettischen Grenze und über einen Wald- und Wiesenübergang fuhren wir nach Lettland ein.