Einmal längs durch Afrika |
Reiseberichte |
MALAWI Auch die malawischen Grenzer machten uns keine Sorgen, das Carnet war schnell abgestempelt, sowie eine Versicherung fuer das Motorrad fuer US$ 20,00 abgeschlossen. Nur die Stempel in die Paesse dauerten etwas laenger, da vor uns gerade ein Overlander angekommen ist. Von diesen Overlandern gibt es in Ost- und im suedlichen Afrika ziemlich viele - es sind umgebaute LKWs fuer ca. 15-30 Personen, die von 30 Tagen bis zu einem Jahr in Afrika unterwegs sind. Nicht immer die angenehmsten Leutchen, die damit reisen... Wie auch immer, somit waren wir nun in Malawi angekommen. Die ersten Kilometer verliefen recht gemuetlich, es herrschte so gut wie kein Verkehr. An das Linksfahren hat sich Chri inzwischen auch schon total gewoehnt, machen wir ja nun schon seit vielen Wochen. Recht schnell waren wir dann auch am Malawi See, der einen grossen Teil des Landes ausmacht sowie 470m ueber Meeresspiegel liegt. Leider herrscht Bilharziosegefahr, so dass wir nicht sicher sind, ob wir schwimmen gehen koennen bzw. sollen. Die erste Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz, der einen netten aber unfertigen Eindruck machte. Ein Dusch- und Toilettentrackt lag z.B. noch voellig offen, so dass man sich beim duschen oder toiletten mit seinem Nachbarn unterhalten haette koennen. Aber wir waren ja die einzigen Gaeste... Die Nacht schliefen wir sehr gut, denn wir wurden von den Wellen des Sees eingelullt, es klangt wie am Meer.
So waren wir schon 3 Tage im Land, bis wir merkten, dass es zwischen Tansania und Malawi eine Zeitverschiebung gibt. Malawi liegt naemlich eine Stunde zurueck... wir hatten uns schon jeden Morgen gewundert, warum hier die Sonne so spaet aufgeht, um ca. 07h15?! Bei einer uhrzeitlich falschen Essensbestellung
wurden wir dann darauf hingewiesen. Wir hatten naemlich Essen fuer 18h30 bestellt, und aergerten uns schon, als dieses um halb sieben nicht fertig war. Nun, kein Wunder, denn es war ja auch erst 17h30... ;-)
Am 21.08. fuhren wir die "Seestrecke" entlang von Nkhata Bay nach Nhkotakota, immer Richtung Sueden. Auf dieser Strecke war vom See leider nichts zu sehen, und auch sonst war sie sehr langweilig zu befahren. Die vorerst letzte Nacht am See verbrachten wir unterhalb von Nhkotakota. Eigentlich ein schoener
Campingplatz, aber auch dieser noch sehr unfertig und im Bau befindlich. Wir dachten, sie haetten so vor ein paar Monaten angefangen, das ganze zu bauen. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass es das Camp schon seit 3 Jahren gibt! Nunja, die Schnellsten sind sie hier nicht. Aber dafuer war der Service gut, wir haben
sogar unaufgefordert ein vegetarisches Gericht angeboten bekommen!
Den naechsten Tag blieben wir vor Ort, und faulenzten. Auch hier getrauten wir uns nicht in den See zum Baden - wegen der Bilharziosegefahr. Aber evtl. haben wir uns diese eh schon eingefangen, denn hier wird mit Seewasser geduscht, gewaschen etc.. Man wird es merken..
An diesem Tag fuhren wir die relativ kurze Strecke bis Blantyre. Warum auch immer, aber heute hatten wir die Nasen von allem ziemlich voll. Evtl. sind wir gerade etwas reisemuede?! Zum Glueck trafen wir am Abend auf 2 Schweizer, Claudia und Andre, die u.a. den gesamten Westen Arfikas gefahren sind. Da gab es wieder einiges zu erzaehlen. Sie kamen ausserdem gerade von
Mosambik, und meinten, die Hauptstrecke sei recht langweilig. Somit war unsere kurze Ueberlegung, auch noch durch dieses Land zu fahren, gleich wieder hinfaellig. Denn von langweiligen Landschaften hatten wir die letzte Zeit genug. Den 30.08. verbrachten wir in Blantyre. Leider ist auch diese Stadt eher haesslich, und es gibt nichts anzuschauen.
Am 31.08. machten wir uns daher auf den Weg, in die Teeregion des Landes zu fahren, und freuten uns schon auf etwas mehr Gruen. Leider spielte das Wetter gar nicht mit. Als wir starteten, hingen dicke Wolken in der Stadt, es nieselte und man hatte gerade mal 20m Sicht... Dazu war es richtig kalt, so dass wir sogar unsere langen Pullis und Innenfutter
anziehen mussten. Wir kamen zwar durch eine schoene Gegend mit vielen Teefeldern, aber das Licht liess zu wuenschen uebrig. So fuhren wir schnellstmoeglich bis Mulanje, wo auch der mit ca. 3.000m hoechste Berg Malawis stehen soll. Wir sahen ihn leider nicht. Da wir recht durchgefroren waren, und bei so einem Wetter wirklich keine Lust auf Zelten hatten,
leisteten wir uns ein Zimmer in einer Lodge, inkl. Fruehstueck. Hm - richtige Betten! An diesem Nachmittag unternahmen wir nichts mehr, und hofften auf schoeneres Wetter am naechsten Tag. Der 1. September - wie die Zeit vergeht! Wir wurden wettertechnisch auch nicht enttaeuscht, die Sonne lachte vom Himmel, es ging ein leichter Wind und der Berg lag
einigermassen frei! Da packten wir die Gelegenheit beim Schopfe, und fuhren los, uns die Gegend bei schoenem Licht anzuschauen. Da sah alles gleich ganz anders aus. Die Teeplantagen leuchteten in einem intensiven Gruen, der Himmel war tiefblau und die Piste in schoenem Rot. Das tat den Augen gut!
Wir entschlossen uns ausserdem, zu einer 3-stuendigen Wanderung zu einem Wasserfall. Der Aufstieg war recht anstrengend, aber wir wurden mit einem eiskaltem Bad fuer unsere Fuesse belohnt. Das war mal wieder ein richtig schoener Tag!
Am 02.09. fuhren wir durch die schoenen Teelandschaften wieder zurueck nach Blantyre, verbrachten dort eine weitere Nacht, bevor es am 03.09. zurueck nach Lilongwe ging. Die Strecke von Blantyre via Dedza nach Lilongwe gestaltete sich recht interessant, viele Berge, und weite Ausblicke in die Umgebung. Wir kamen durch einige nette Doerfer, in einigen
bieten kleine Jungs aufgespiesste Maeuse an - wer so etwas wohl kauft und evtll. auch noch isst? Ein Foto durften wir aber nicht machen...
In Lilongwe stehen wir wieder auf dem selben Campingplatz, aber dieses Mal sind keine anderen Selbstfahrer da. Die naechsten Tage verbringen wir nun hier, und warten auf Ineke und Viktor - die einzigen, die uns in Afrika wirklich besuchen kommen!
Ausser heute, der 06.09.06. Denn wir haben wieder PLAN International einen Besuch abgestattet. Das war super, die beste Begegnung bisher ueberhaupt! Im Laenderbuero wurden wir von Herbert schon erwartet, man stellte uns allen Mitarbeitern vor und dann fuhren wir im PLAN Auto zum Lilongwe Projektbuero. Dort trafen wir auf den Projekt Unit Manager,
der uns einen ausfuehrlichen Ueberblick ueber die Projekte in der Region vermittelte. Sogar eine schriftliche Agenda fuer unseren Besuch bekamen wir in die Hand. Dann fuhren wir mit Herbert sowie 2 weiteren Mitarbeitern zu einem Projekt hinaus aufs Feld. Hier wurde uns ein Bewaesserungprojekt zur Ermoeglichung einer zweite Ernte pro Jahr gezeigt: eine Baeuerin hielt
sogar einen kleinen Vortrag ueber ihre Arbeit! Das Klima ermoeglicht in Malawi auf jeden Fall eine 2. Ernte, d.h. im hiesigen Winter. Nur muss man eben die Saat und die Pflanzen bewaessern, und kann nicht auf den Regen vertrauen. Aber Fluesse und somit Wasser gibt es wohl auch genug. Diese Baeuerin macht das nun schon mehrere Jahre, und dient auch als Vorbild fuer andere Bauern.
Einige nehmen es an, andere meinen, es sei ihnen zu viel Arbeit. Der Staat hilft schon ueber die Monate, wo der selbst angebaute Mais nicht mehr ausreicht... Ausserdem haelt diese Baeuerin Huehner, duengt mit deren Mist ihre Felder, verkauft Huehner und Eier etc. Alles laeuft so gut, dass sie sogar eines ihrer Kinder nach Suedafrika auf die Schule schicken kann! Das hat uns sehr
beeindruckt!
Weiterhin erfuhren wir von Herbert, wie PLAN in Malawi generell hilft. Die Gemeinden oder auch einzelnen Personen muessen zu PLAN kommen, und um Hilfe bzw. Unterstuetzung bitten. Dafuer muessen sie aber ein Konzept vorlegen, was sie sich vorstellen, wie es zu realisieren ist und was sie selber dazu beitragen koennen. Somit werden die Leute mit in die Projekte einbezogen, und
nehmen Anteil an dem was passiert. Auch hier hat uns die Arbeit von PLAN durch ihre Sinnhaftigkleit sehr ueberzeugt.
Am 07.09. kamen dann mit 3 Wochen Verspaetung Ineke und Viktor. Wir holten die beiden vom Flughafen ab, und unternahmen an diesem Tag nicht mehr viel. Wir haben Schweizer Schoki ueberreicht bekommen, und uns diese auch gleich munden lassen! HmHm! Am 08.09. zeigten wir den beiden die schoene Stadt, gingen auf die Suche nach einem assiatischen bzw. indischen Viertel. Diese gab
es leider nicht. Dann schlenderten wir noch etwas ueber den Markt, der so malerisch nun auch wieder nicht ist. Dafuer goennten wir uns am Abend ein leckeres Essen, in einem indischen Restaurant, das wir als einziges Indisches Geschaeft am Nachmittag gefunden hatten. Wir glauben, auch Ineke und Viktor waren von Lilongwe nicht wirklich begeistert.
Wir haben uns total gefreut, dass uns Ineke und Viktor hier besucht haben - vielen Dank an Euch! Wir hoffen, Ihr konntet die restlichen Tage in Malawi vollauf geniessen.
CHRI: Ich habe von vielen Leuten gehört, dass Malawi ein tolles Land ist und sie mich bendeiden um den Besuch. Leider kann ich das nicht bestätigen. Ich fand es (bis auf den Süden) relativ langweilig. Das mag auch daran liegen, dass jetzt das Ende der Trockenzeit ist und auch viele Felder abgebrannt sind. Die Menschen sind hier normalfreundlich. Einige wollte uns allerdings regelrecht besch...!
Das hat mir persönlich nicht getaugt.
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