Einmal längs durch Afrika |
Reiseberichte |
NAMIBIA Namibia - nun waren wir auch hier angekommen! Wir hatten von vielen Leuten gehoert, dass dieses Land anders ist als alle anderen, zumindest die im suedlichen Afrika. Und darin wurden wir bestaetigt, doch lest selbst. Die Einreise war natuerlich auch hier ueberhaupt kein Problem, es ging sehr schnell, und an Kosten fielen nur 90 Nam$ an, was ungefaehr 10 EUR entspricht. Dies war so etwas aehnliches, wie eine Bearbeitungsgebuehr. Dann fuhren wir los, die ersten Kilometer auf einer guten roten Erdstrasse. Das erste Fahrzeug, das uns entgegenkam war ein Overland LKW, denen wir in Namibia noch oft begegnen sollten. Womit wir nicht gerechnet hatten, war das Gruen! Ueberall gab es Baeume, die alle ihr gruenes Kleid trugen. Wir waren sehr angetan, da wir dachten, das Land sei reine Wueste und somit trocken. So wird man immer wieder ueberrascht, und die Bilder, die man von den jeweiligen Laendern so im Kopf hat, bestaetigen sich nicht immer. An diesem ersten Tag in Namibia sind wir viele Kilometer gefahren, genauer gesagt 550km. Es war sehr heiss, und uns vielen oefters die Augen zu. Zum Glueck gab es aller paar Kilometer einen kleinen Rastplatz, wo wir uns dann auf eine Bank legten, und ein wenig schliefen. Die Strecke fuehrte uns nach Grootfontein, im Norden in der Naehe des Etosha Parks gelegen. Ein Zimmer genommen, uns frisch gemacht, ferngesehen und sehr gut geschlafen.
Am naechsten Morgen erkundeten wir das Staedtchen, tatsaechlich gibt es ueberall deutsche Hinweisschilder, deutsche Laeden und viele deutsch sprechende Leute. Ansonsten ist der Ort eher verschlafen, und nach 1 Stunde hatten wir soweit alles erkundet. Wir warteten dann in der Reiseagentur auf unser Auto, das wir um 15h00 uebernehmen konnten, und dann fuhren wir
aus der Stadt, Richtung Nationalpark.
Am naechsten Morgen sind wir um 05h00 aufgestanden, nochmals zum Wasserloch gelaufen (kein Tier gesehen), und haben puenktlich um 06h30 (mit Oeffnen des Gates) das Camp verlassen. Wir fuhren viele Wasserloecher ab, aber die meisten Tiere haben wir gleich neben der Strasse gesehen. So begegneten wir gleich zu Beginn 5 ausgewachsenen Loewen, die faul in der Sonne lagen. Da noch frueh am Morgen,
suchten sie noch keinen Schutz im Schatten. Auf unserer weiteren Fahrt sahen wir dann Zebraherden, Gnus, endlich auch die beruehmten Oryxantilopen, Trappen(voegel), Springboecke, Impalas. An einem Wasserloch konnten wir sogar eine Herde Zebras beim Trinken beobachten. Wie sie sich so im Wasser spiegelten ergab das ein sehr schoenes Bild! Auch die Landschaft im Park ist sehr interessant, viele
weite Flaechen wechselten sich mit gruenem Buschland ab. Die Etosha Pfanne an sich zog sich bis zum Horizont, und schimmerte weiss in der Ferne. Auf einem anderen Rundweg lief uns dann doch eine kleine Elefantenherde vors Auto - es sollten jedoch die einzigen bleiben, die wir waehrend der 3 Tage zu Gesisht bekamen. Im Laufe des Tages fuhren wir Richtung Westen, zum 2. Camp im Park, dem Halali Camp.
Es ging gegen Mittag, und somit wurde es auch immer heisser. Das hiess dann auch: fast keine Tiere mehr zu sehen. Kurz vor Ankunft im Halali Camp wurden wir dann doch noch ueberrascht: 7 Loewen (junge Maenner) lagen neben der Strasse im Schatten. Aber sie waren mehr als faul, und hebten noch nicht einmal die Koepfe. Dennoch ein Erlebnis, denn wir kamen recht nah an sie heran. Im Camp stellten wir
wieder unser Zelt auf, und konnten uns vor Hitze dann auch nicht mehr bewegen. Wie die Loewen, legten wir uns in den Schatten, nahmen vorher aber noch eine leider nicht so kalte Dusche. Dann warteten wir auf den Nachmittag, um nochmals losziehen zu koennen. Dicke Wolken hatten sich in der Zwischenzeit gebildet, und in der Ferne regnete es schon. Am Anfang unserer Spaetnachmittagtour sahen wir keine
Tiere, dafuer schoene Landschaften in tollen Farben. Vor allem die grossen Gewitterwolken in der Ferne ergaben tolle Fotomotive. Eine Stunde bevor das Gate zum Camp geschlossen wurde, machten wir uns zum letzten Wasserloch des Tages auf den Weg. Kurz vorher hatten wir noch gewitzelt, wie schoen es waere, wenn wir zu einer Pfuetze kaemen, ganz alleine ohne weitere Autos und dort Loewen trinken wuerden.
Wir fuhren um eine Kurve und trauten unseren Augen kaum, denn unser Wunsch war in Erfuellung gegangen. Neun (9) Loewen standen direkt vor und neben unserem Auto und tranken in aller Ruhe ihr Wasser aus der Pfuetze! Wow, damit hatten wir nicht gerechnet! Einer nach dem anderen verzog sich dann, und wir fuhren Richtung Wasserloch, um sie alle Neune dort wiederzutreffen. Und noch immer keine weiteren
Touris in Sicht! Das war Klasse! Wir mussten dann langsam zurueckfahren, um nicht vor einem verschlossenen Tore zu stehen, und evtl. eine Strafe zu zahlen. Doch kurz vorm Gate wieder ein Auto-Auflauf. Wieder Loewen! Es waren wohl die 7 Maennchen vom Vormittag, die nun auf der Strasse lagen, liefen oder sich gegenseitig beim Hinlegen wegdraengelten. Wir konnten es kaum glauben, heute so viele von diesen
majestaetischen Tieren gesehen su haben. Welch ein Erlebnis! Aber es sollte NOCH besser kommen! Denn auch dieses Camp hatte wieder ein beleuchtetes Wasserloch, wo man (wenn man wollte) die ganze Nacht sitzen konnte. Sogar leicht erhoeht, ein toller Blick! So warteten wir und warteten, und bis 21h00 tat sich gar nichts. Ausser den vielen Blitzen in der Ferne war nichts zu sehen. Wir wollten schon gehen,
als Chri auf einmal meinte:" da kommt ein Nashorn." Jaja.. Aber tatsaechlich raschelte es im Gebuesch, und ein grosses Spitzmaulnashorn kam zum Wasser. Gefolgt von einem weiteren grossen Exemplar und einem Jungtier. Alle 3 trinken, wobei sich eines der beiden grossen Tiere staendig umschaut. Sie machen einen recht nervoesen Eindruck. Bald verschwinden sie wieder im Busch, aber nicht ganz.
Denn man hoert sie immer wieder schnaufen und rascheln. Somit bleiben wir auch noch sitzen, und sehen noch 3 Hyaenen, die zum trinken kommen. Spaeter geben sich dann auch die 3 (inzwischen waren es sogar 4) Nashoerner nochmals einen Ruck, und erscheinen nochmals auf der Bildflaeche. Dieses Mal haben sie es nicht ganz so eilig. Evtl. merkten sie den herannahenden Regen, und verliessen sich darauf,
dass die Menschen gleich weglaufen wuerden ;-). Denn dann fing es leicht an zu regnen, wir liefen zu unserem Zelt zurueck, und schon ging es richtig los. Ein heftiges Gewitter mit starkem Regen, dass die ganze Nacht dauerte. Und wir leider die Erfahrung machen mussten, dass unser Zelt wieder undicht geworden war. Es tropfte uns ins Gesicht, und das fanden wir gar nicht lustig. Zum Glueck waren wir ja
im Auto unterwegs, und konnten somit "umziehen". Wir hielten es in der relativ unbequemen Stellung aus, bis der Regen aufhoerte und gingen dann geg. 04h00 wieder ins Zelt zurueck. Wir mussten uns noch etwas ausstrecken. Das war keine so gute Nacht, aber die Erlebnisse am Tage zuvor machten das schnell vergessen.
Gegen 07h00 am naechsten Tag fuhren wir langsam in Richtung des dritten und letzten Camps, dem Okaukuejo Camp. Gleich zu Beginn trafen wir wieder auf die 7 Loewenmaennchen, wir denken zumindest, dass es die selben vom Vortag waren. Ein huebscher Schakal kreuzte unseren Weg, und wenig spaeter der Hoehepunkt des Tages: eine Loewenmami mit 5 Jungen! Die Mama lag neben einem gerissenen Zebra, die Jungen
frassen ab und zu davon, waren aber mehr an uns interessiert. Somit schauten sie immer in unsere Richtung! Welch suesse und schoene Fotomotive! Sie sahen echt zum knuddeln aus.
Am letzten Vormittag (Donnerstag) fruehstueckten wir am Wasserloch, und wurden mit einer grossen Zebraherde, Gnus und Springboecken belohnt. Diese 3 Spezies sahen wir dann in grossen Herden auch noch auf unserer letzten Fahrt durch den Park. Dem sogenannten Maerchenwald statten wir noch einen Besuch ab, eine Gegend mit besonderen Baeumen. Es handelt es sich um eine Ansammlung der etwas
bizarr wirkenden Pflanze Moringa ovalifolia, welche besonders durch ihre flaschenförmig angeschwollenen Stämme auffällt. Sah witzig aus. Somit war unser Ausflug zum Ethosa Park beendet - wir waren beeindruckt, und nehmen viele schoene Erlebnisse und Fotos mit nach Hause.
Am 4. November fuhren wir dann viele Kilometer bis ganz in den Norden Namibias, zur Grenze Angolas. Die Landschaft wechselte von Buschland zu Sand mit vielen Palmen - recht ungewoehnlich. In Ruacana fanden wir einen weiteren schoenen Campingplatz, bauten unser Zelt auf, gingen in den Pool, um uns von der langen Fahrt und der Hitze zu erfrischen. Spaeter bekamen wir Nachbarn, 2 Deutsche mit denen wir den ganzen Abend
ratschend verbrachten. War wie meistens interessant, andere bzw. gleichlautende Meinungen und Erfahrungen ueber und von Afrika zu hoeren.
Der naechste Tag erforderte viel Konzentration, denn es waren ueber 300km Piste angesagt. Es klappte aber super, die Pisten im Norden sind aber auch noch in gutem Zustand, da dort nicht so viele Autos fahren. Unser Ziel war heute eine Geparden Farm, wo man zahme und wilde Geparden beobachten kann. Die Besitzer der Farm kaufen Geparden von Jaegern auf, um diese vor dem sicheren Tod zu retten. Denn diese Tiere
werden gerne an Hunting Farms (Jagdfarmen) verkauft, wo sie dann den "tollen" Jaegern vor die Flinte getrieben werden, zum Abschuss freigegeben. Traurig, aber wahr. Die Tiere aus naechster Naehe beobachten zu koennen war ein tolles Erlebnis.
Die Kilometer am zweiten Tag waren nicht viele, aber auf Piste. Als erstes kamen wir zum "Versteinerten Wald". Wobei Wald etwas uebertrieben ist, es lagen vereinzelte Baumstaemme herum. Fuer jemanden, der so etwas noch nie gesehen hat, ist es jedoch schon interessant. Hier konnten wir auch die seltene, aber für Namibia charakteristische Pflanze sehen: die Welwitschia Wüstenpflanze. Weiter ging es Richtung Twyfelfontein, wo man eigentlich
Felszeichnungen von Tierarten und abstrakten Symbolen, die von den Ureinwohnern gemalt wurden, bewundern kann. Da man dafuer jedoch ca. 1.5 Stunden durch Felsen laufen muss, und wir dies in unserer kompletten Mopedausruestung (Stiefel + Hosen) haetten tun muessen, es mindestens 40 Grad C waren, verzichteten wir darauf. Somit bauten wir erst unser Zelt auf, und sind fast verzweifelt. Denn die Reisverschluesse des Innenzeltes funktionierten
nun ueberhaupt nicht mehr. Sie gehen nicht mehr zu schliessen. Wir probierten ueber einer Stunde in bruellender Hitze, das Ding zu zubekommen. Irgendwann hat es dann mit viel Gewalt geklappt. Diese Seite werden wir nie wieder aufmachen. Zum Glueck gibt es 2 Eingaenge, obwohl beim 2. Eingang die Verschluese auch schon hin sind. Nach erfolgreicher Arbeit, fuhren wir dann noch zu den Orgelpfeifen (man bezeichnet damit eine an Orgelpfeifen
erinnernde Ansammlung stehender Basaltsäulen), und zum verbrannten Berg (dies ist ein Berg mit einem erkalteten Lavastrom). Beides war im Reisefuehrer interessanter beschrieben, als es die Wirklichkeit dann zeigte, aber auch hier war die Landschaft ringsherum einfach ein Traum.
Auf dem Rueckweg zum Camping wurde der Wind ziemlich heftig, wir wurden fast vom Bock gehauen. Am Zelt angekommen und nach einem Blick hinein, traf uns fast der Schlag:
der Sand lag schon cm-dick im Zelt und auf allen Sachen. Na Toll! Es windete immer staerker, und es wurde immer mehr Sand duch die Luft geweht. Wir machten uns daran, das Zelt "abzudichten". Unsere Handtuecher kamen vor die Moskitonetzteile im Innenzelt, mit Klammern befestigt. Von aussen beschwerten wir das Zelt mit grossen Steinen, und versuchten alles abzudichten, was irgendwie ging. Das machte es etwas besser. Als naechstes kam die Frage auf,
wo sollen wir kochen?! Auf Sandnudeln hatten wir beide keine Lust. Wir entschieden uns dann fuer den Balkon des Restaurants, der von einer Plane nach aussen hin abgeschirmt wurde. So konnten wir uns die Nudeln mit Sauce und einem Bierchen munden lassen. Waehrend wir kochten, gesellten sich 4 weitere Touris zu uns. Alle 4 aus deutschen Landen, recht trinkfest. Bei viel Erzaehlen kamen wir dann auch auf unsere 4 oder 5 Bier pro Person. Man, das
waren wir ueberhaupt nicht mehr gewohnt. ;-) Dazu spaet (24h00) in die Falle - wir waren echt erschoepft. Aber es war ein lustiger, interessanter Abend. Als wir zu Bett gingen, hatte der Sandstrum sich auch gelegt, und wir konnten einen fantastischen Sternenhimmel beobachten. Schee war's!
Am Dienstag, den 14.11., waren wir exakt 8 Monate unterwegs! Keine schlechte Leistung. Die erste Tat bestand heute darin, zu einem Outdoor Laden zu fahren, und ein neues Zelt zu kaufen. Wir wurden sogar fuendig, und nennen uns nun stolze Besitzer eines 210x210 cm grossen Zeltes, leider aus Plastik, aber die Reiseverschluesse funktionieren! Das alte Zelt schickten wir per Luftpost nach Hause, es hatte ausgedient. Und wir werden es dem Daerr noch um die Ohren hauen.
Aber das ist eine andere Geschichte. Den Nachmittag verbrachten wir im Internet, um unsere Seite zu aktualisieren. Ging gut, und schnell. Zurueck im Backpacker konnten wir in unser Zimmer umziehen, beim Umpacken sahen wir jemanden mit einem Satz Mopedreifen ankommen! Na, wenn das nicht interessant wuerde! Dann kam Katrin, leider auf Kruecken. Sie hatte es ein paar Tage zuvor auf einer Piste geschmissen, und ihr Bein war gebrochen. Oje! Wir kamen schnell ins Gespraech,
sie war mit ihrem Freund Ralf schon 15 Monate unterwegs, und zwar in Nord-, Mittel- und Suedamerika sowie Suedafrika und ein bisschen Namibia. Na, da gab es viel zu erzaehlen! Ralf kam dann spaeter auch noch, auf einer 1200 GS. Eigentlich die ersten Motorradfahrer, die wir auf unserer gesamten Tour getroffen haben. Sie wollen, sobald Katrin wieder heile ist, mit ihren Maschinen den Osten Afrikas (also unsere Strecke in anderer Richtung) nach Deutschland zurueck fahren.
So konnten wir ihnen auch ein paar Tips mit auf den Weg geben.
Am Mittwoch stand wieder Internet auf dem Programm. Eigentlich haetten wir ja auch den Reifen abholen sollen, doch wir waren sehr boese. Wir gingen nicht hin. Denn Ralf unterbreitete uns ein Angebot, dass wir nicht ablehnen konnten. Er verkaufte uns seinen neuen (!) Reifensatz (Karoo 2) fuer 1200 N$, und wir gaben ihm dafuer unseren 8000km gefahren, aber noch guten TKC 80 Hinterreifen. Da konnte der Reifenhaendler mit seinem Preis fuer nur einen Reifen leider nicht mithalten.
Somit bekam die Kuh gleich zwei neue Reifen! Das hat ihr sehr gefallen ;-). Den Nachmittag und Abend verbrachten wir mit Katrin und Ralf, es gab einfach so viel zu erzaehlen. Leider muss Katrin noch unters Messer, mit Vollnarkose - aber sie nahm das alles ziemlich locker. Bewundernswert!
Am letzten Tag in Windhoek packten wir unsere sieben Sachen zusammen, und fuhren zum Reifenwechseln. Das dauerte ein Weilchen, danach brachten wir unseren TKC 80 Hinterreifen noch zu Ralf, verratschten uns wieder, und erst um 13h00 waren wir abfahrbereit. Windhoek hat uns ganz gut gefallen, ist eine nette kleine Stadt. Die Strecke fuehrte uns heute Richtung Swakopmund, den ersten Stop legten wir bei dem Bergmassiv Spitzkoppe ein. Sah toll aus, wie der Berg in der Abendsonne
leuchtete. Wir fuhren fast bis zu seinem Fuss, machten viele Fotos und dann gings auf einen Campingplatz, wo wir unser neues Zelt zum ersten Mal testeten. Es hat die Pruefung bestanden.
Am 19.11. fuhren wir die kurze Strecke von nur 35km zwischen Meer und Duenen entlang bis Walvis Bay. Das Wetter war nicht so schoen, eher kalt und feiner Nebelregen. In Walvis Bay klaerte es dann jedoch auf, und die Sonne lachte auf die Lagune herab. Wir sahen schon einige Voegel, u.a. Pelikane und Flamingos. Kaum angekommen, buchten wir gleich eine Tour zum Sandwich Harbour, mitten im Duenengebiet am Meer gelegen. Und nur mit 4x4 Autos zu erreichen, daher fuhren wir nicht mit dem
Motorrad. Der Preis war schnuppe, wir hatten Bilder gesehen, und da mussten wir unbedingt hin. Wir fanden dann als Ausgleich ein gutes und billiges Zimmer, und buchten uns fuer 3 Naechte ein. Dort trafen wir auf ein deutsches Paerchen, die auch 1 Jahr reisen. Na und was wohl?! Wieder verbrachten wir die Abende ratschend! ;-)
20.11.06 - AUSFLUG ZUM SANDWICH HARBOUR - was fuer ein schoener und aufregender Tag. Es ging schon gut los, denn wir waren die einzigen Gaeste und hatten somit ein Auto und Fahrer/Fuehrer fuer uns. Um 09h00 ging es los, wir fuhren als erstes um die Lagune herum, und dann immer am Strand entlang zum Harbour. Dies ist eine Bucht, die frueher als Hafen benutzt wurde, da man dort u.a. frisches Wasser gefunden hatte. Somit eine kleine gruene Oase inmitten von Duenen und Meer. Wir fuhren zwischen Wellen
und Duenen entlang, manchmal kam das Wasser schon ganz schoen nah an das Auto heran. Alleine waeren wir das schon nicht mehr gefahren. Wir kamen an vielen lebenden aber auch toten Robben vorbei, und an einem Stueck Wal, das aussah wie ein Felsen. Die Duenen rueckten immer naeher, bis sie als steile Wand links von uns aufragten! Bei Sandwich Harbour fuhren wir auf eine Landzunge und hatten einen wunderschoenen Blick auf die Duenenlandschaft. Es ging dann den selben Weg zurueck, das Wasser hatte
sich inzwischen schon mehr Land erobert, denn es war gerade Flut! Uns war das Ganze nicht so geheuer, aber unser Guide wusste, was er tat. Kaum dem nassen Meer entrungen, fuhren wir mitten hinein ins Duenenmeer. Da wartete der erste wirkliche Schreck auf uns. Wir fuhren hinauf auf eine schmale Duenenkante, blieben stehen und wurden gefragt, ob wir auf der rechten Seite Spuren sehen wuerden. Wir antworteten mit Nein. Ok, dann muessen wir halt links fahren. Kaum ausgesprochen, gab unser Fahrer
Gas und dueste eine super steile Duene herunter und auf der anderen Seite eine neue Duene hinauf. Erst nur Sand und dann nur Himmel sehend, sassen Chri und ich schreiend im Wagen. Schlimmer als Achterbahn fahren, wir hatten uns ganz schoen erschrocken! Das war des Guten aber noch nicht genug. Denn mit Vollgas ging es wieder eine Duene hinauf, bis an die Abbruchkante zum Merr. Oh Schreck! Aber von hier hatte man einen schoenen Blick auf die Duenen die ins Merr uebergehen - ein toller Kontrast! Blaues
Meer und gelber Sand! Toll! Und die Ausblicke ueber das Duenenmeer waren auch nicht zu verachten, nur Sand soweit das Auge reichte. Danach fuhren wir weiterhin durch die Duenen, bis wir wieder ganz oben auf der Kante einer recht steil abfallenden Duene standen. Unser Fahrer fuhr langsam ein Stueck hinab, so dass wir ganz schraeg standen. Dann meinte er, wir sollen die Fenster oeffnen! Gesagt, getan und er liess das Auto einfach rollen, ohne den Motor anzuschalten. Und dann konnten wir es hoeren: ein
Heulen oder Singen oder wie man das Geraeusch auch immer beschreiben soll. Wir dachten erst, es waere der Wind. Aber es war der Sand, der durch den auf ihn ausgeuebten Druck/Reibung diese Geraeusche von sich gab. Das war stark! Uns lief eine Gaensehaut ueber den Ruecken.
Der 21.11. war dann ein Gammeltag - nach den Strapazen vom Vortag mussten wir uns aber auch erst einmal erholen! ;-) Viel mehr gibt es zu diesem Tage nicht zu sagen, wir haben lecker gekocht und 'ne Flasche Rotwein getrunken.
23.11.06 - Heute sollten wir Sossusvlei erreichen. Diese Gegend liegt inmitten der Namib Wueste - und ist eine von maechtigen Sandduenen umschlossene Lehmsenke. Die Duenen erreichen teilweise Hoehen von 300 Metern und gehoeren damit zu den hoechsten der Welt. Schon auf dem Weg dahin bekamen wir die ersten roten Sandduenen zu Gesicht. Leider konnten wir auch heute die schoene Landschaft nicht wirklich geniessen, denn wieder war vollste Fahr-Konzentration angesagt. Auf diesem Streckenabschnitt kam auch noch tiefes Wellblech dazu.
Zum Glueck mussten wir nur 90km zuruecklegen, bis wir am Eingang zu den Duenen ankamen. In groesster Hitze unser Zelt aufgebaut, dann ein erfrischendes Bad im Pool genommen, und am Nachmittag in Richtung Sossusvlei gefahren. Man muss 65km auf einer kleinen Teerstrasse zuruecklegen, und auf dieser Strecke tuermten schon links und rechts rote Duenen in den Himmel. Zwar immer in einiger Entfernung, aber dennoch schon schoen zum anschauen. Die Duenen waren vom blauen Himmel, gelben Gras und gruenen Baeumen umgeben - das sah einfach fantastisch aus!
Die letzten 5km waren purer Sand, und somit konnten wir nicht mit dem Moped weiterfahren. Wir stiegen auf ein "Taxi" um, einen Gelaendewagen, der die Leute mitten in die Duenen bringt. Hier wanderten wir in das "Dead Vlei", ein ausgetrocknetes Flussbett mit abgestorbenen Baeumen, und sahen uns die dort hoechste Duene an. Tolle Landschaft, herrliche Farben und Farbkombinationen! Wobei uns die gelbe Duenenlandschaft am Meer besser gefallen hat. Kurz vor Sonnenuntergang fuhren wir ins Camp zurueck (Sesriem), und genossen diesen dann mit einem Bier
in der Hand. Ein schoener Ausflug.
Auch am 25.11. wurde wieder viel gefahren. Zum Glueck brachten wir heute auch die letzten Pistenkilometer hinter uns. Die Pisten in Namibia sind nicht wirklich schlecht, fuer Autos oder Motorraeder mit einer Person ohne weiteres zu bewaeltigen. Aber fuer uns auf einem Moped mit vollem Gepaeck und 2 Personen schwierig zu handhaben. Somit waren wir froh, als wir endlich wieder Teer unter den Raedern hatten. Die Strecke fuehrte vom Schloss via Maltahoehe und Marienthal nach Keetmanshoop. Viele Kilometer durch recht langweilige Landschaft,
dazu Hitze und Popoweh... Wir waren froh, als wir endlich vom Moped steigen konnten. Wir nahmen uns ein billiges Zimmer im deutschen "Schuetzenhaus". Fuer unseren Geschmack etwas zu Alt-Deutsch: altdeutsche Schrift, deutsche Fahne, Turnverein "Zum Heil", deutsche Schlager im Restaruant - alles in allem etwas unheimlich. In Deutschland wuerde man um so etwas einen grossen Bogen machen. Aber wir konnten der Hitze etwas entfliehen, und somit auch recht gut schlafen.
Der Dienstag war der Kultur gewidmet. Wir besuchten die bizarre Geisterstadt "KOLMANSKOP", 10 km landeinwaerts gelegen. Dieses ehemalige Staedtchen entstand zur Zeit des Diamantenfiebers, als alle hofften, schnellen Reichtum zu erlangen. Hier gab es eine Schule, ein Krankenhaus, und sogar ein Casino. Der ganze Ort wird nun langsam unter Sand begraben, und dies ist widerum ungewoehnlich anzusehen. Bzw. kann man hier super Fotos machen. Wir strolchten 3 Stunden durch die Ruinen, und begutachteten jedes Haus. Bzw. was davon noch uebrig und nicht total
vom Sand verschlungen ist. Ein tolles Erlebnis, wir waren begeistert. Den Rest des Tages liessen wir gemuetlich ausklingen, und verbrachten die letzte Nacht in Luederitz.
Am 02.12. fuhren wir die letzten Kilometer Richtung Upington, Suedafrika. Nach genau 5 Wochen verliessen wir dieses interessante Land, die Grenzformalitaeten waren schnell erledigt, und schon waren wir in Suedafrika.
Fotos - siehe Link zu den Bildern auf der
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