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30.07. bis 12.08.2011
Nordnorwegen - von Mehamn bis zu den Lofoten

Kaum in Land, wurden wir schon wieder von der beeindruckenden Landschaft Norwegens überwältigt. Die ersten Kilometer führten uns die so genannte Arktische Route entlang, u.a. über den Ifjord Fjellet - eine wunderschöne, einsame und karge Hochebene.

Da wir schon von vornherein beschlossen hatten, nicht zum Nordkap zu fahren (zu viele Autos, Busse, Menschen und zu teuer), beschlossen wir, Mehamn bzw. Gamvik mit dem "Worlds most nothern lighthouse on the mainland" (der nördlichste Leuchtturm der Welt auf dem Festland) zum nördlichsten Punkt unserer Tour zu küren. Schon die Fahrt dorthin war ein Traum. Wir biegen auf die Route 888 ab, und schauen auf das türkisfarbene Wasser des Laksefjordes, einem Arm des Eismeeres. So eine Wasserfarbe hatten wir hier nicht erwartet. In Gamvik angekommen, wollen wir fast unser Auto nicht verlassen. Es weht ein schneidiger Wind, der unter die Haut geht. Da wir nun jedoch an unserem nördlichsten Punkt angekommen waren, musste natürlich auch ein Foto gemacht werden. Matilda blieb im Auto und wir erledigten "unseren Job". Anschließen ging es zurück nach Mehamn, wo wir aufgrund der Kälte und des Windes ein Zimmer nehmen wollten. Leichter gesagt als getan, entweder geschlossen oder einfach nur sauteuer. Somit haben wir dann am Hafen übernachtet. Zum Glück hat der Wind sich gelegt und so kalt wie erwartet, ist es dann doch nicht geworden. Dafür war es die ganze Nacht hell - daran kann man sich gewöhnen.

Die nächsten Tage gehen wir auf Rentierjagd. Da wir bisher nur vereinzelt ein paar Tiere zu Gesicht bekommen haben, und doch endlich eine ganze Herde sehen wollten, fuhren wir in die angeblich rentierreichste Gegend in Norwegen. Weg von der Küste, wieder ins Landesinnere. Via Lakselv geht´s nach Karasjok bis nach Kautokeino. In der Gegend dieses Städtchens soll es ca. 100.000 Rentiere geben. Aber wir sehen kein Einziges!! Nun, dann halt nicht. In Kautokeino ist es nochmals richtig warm geworden, so dass wir sogar in der Nacht nur die dünnen Schlafsäcke benötigen. Die nun folgenden Nächte werden immer kälter. Das heißt: dicke und dünne Schlafsäcke gleichzeitig in Betrieb nehmen.

Trotz der kalten Nächte sind die Tage weiterhin schön, sonnig und nicht zu warm. Genau unser Wetter. Via Alta geht es nun die E6 an der Küste entlang Richtung Süden. Wir passieren den höchsten Punkt der Strecke bis Trondheim - 402 m - von wo aus wir einen wunderschönen Blick auf das Nordmeer und die Bergwelt genießen. Am Lyngenfjord mit weiterhin fantastischen Ausblicken entlang fahren wir langsam Richtung Nordkjosbotn, wo wir die Straße nach Tromsø nehmen.

Da wir uns diese Stadt (auf der Insel Tromsøya gelegen) etwas genauer ansehen wollten, schliefen wir wieder 2 Nächte in einem Hotel. An der Südspitze der Insel gelegen, ohne Parkplatzgebühren und das Zentrum bequem mit dem Bus zu erreichen. Wir erkundeten die Stadt an einem Samstag, es war nicht allzu viel los, außer wieder eine Menge Hochzeiten. :-) So sahen wir uns das Erlebniszentrum Polaria, das Theater, die Innenstadt mit den netten Holzhäusern, den Dom, den Hafen, die Bibliothek sowie die bekannte Eismeer-Kathedrale an. Es wehte den ganzen Tag ein kräftiger Wind, der vor allem das Überqueren der großen Brücke erschwerte. Matilda gefiel es gar nicht, wie ihr starke Windböen in den Buggy bliesen.

Nach Tromsø standen nun die Lofoten auf unserem Programm. Wieder zurück auf der E6 fuhren wir mit nur einer Übernachtung bis Svolvær, eine auf den Lofoten von 700 m hohen Bergen umgebene Stadt. Hier fanden wir einen schönen Campingplatz, am Meer gelegen, mit Blick auf die zackigen, spitzen Bergrücken. Der nächste Morgen verhieß erst nichts Gutes. Es war kalt und es nieselte. Da wir uns aber mit unserer Abfahrt immer sehr viel Zeit lassen, klarte es bald auf und wir konnten unsere Rundtour über die Lofoten bei schönstem Sonnenschein genießen. Wir statteten Henningsvær und Nusfjord einen Besuch ab, und fuhren durch herrliche Landschaften bis zum südlichsten Punkt der Inseln: bis Å. Wir hatten wirklich Glück, denn kaum hatten wir unsere Tour abgeschlossen (wir schliefen auf dem selbem Camping wie am Abend zuvor), fing es an zu Winden, zu Regnen und es wurde ganz ungemütlich.

So blieb es auch die letzten beiden Tage in Norwegen. Die Lofoten verließen wir im Regen, und von dem angeblich landschaftlich so spektakulären Teil der E6 zwischen Narvik und Fauske sahen wir nur Bruchstücke. Weiter südlich von Fauske nehmen wir die Straße 77, dann 95 Richtung Osten und fangen nun unseren Schweden-Teil der Reise an. Wie schon erwartet, hat uns Norwegen auch dieses Mal wieder viel geboten und super gut gefallen. Den Rest des Landes (ab Bodø) werden wir im Anschluss an Schweden bereisen, d.h. ab September könnt Ihr hier dann weiterlesen.