Einmal längs durch Afrika
Mit dem Motorrad von München nach Kapstadt


Reiseberichte

 

SÜDAFRIKA (TEIL 2)

02. + 03.12.2006 Einreise und Fahrt nach Upington
Wie bei allen Grenzübergängen innerhalb der Zollunion war auch dieser wieder kein Problem. Alles ging schnell, und schon konnten wir Richtung Upington rollen. Diese Stadt liegt im Nord-Westen von Südafrika, und es gibt auf dem Weg dorthin nicht viel zu sehen. Gute Teerstraße und flache, trockene Landschaft mit viel Hitze. In Upington angekommen suchten wir eine Unterkunft, und ließen es uns gut gehen. Das hieß, wir nahmen ein Zimmer mit Pool und Selbstversorgungsmöglichkeiten. Noch schnell etwas eingekauft und den Abend vorm Fernseher ausklingen lassen.

Der 3. Dezember war ein Sonntag, also blieb man am besten „daheim“. Wir haben einfach mal einen Fernsehtag eingelegt, über den Tag verteilt 4 Filme geschaut. Nun, unser Defizit war hoch! ;-) Auch dem Swimmingpool zollten wir natürlich unsere Aufmerksamkeit. Chri verbrachte ein paar Minuten in der Badewanne, mit unseren Iso-Matten. Wir wollten die Löcher finden, blieben aber erfolglos. So verging dieser Tag im Flug und war einfach nur erholsam.

04. – 06.12.2006 Kgalagadi Nationalpark
Der erste Schritt am Montag führte uns zu Imperial, einer Autovermietung. Wir tauschten für die nächsten 5 Tage unser Motorrad gegen ein Auto, ließen das Moped auf dem Gelände der Autovermietung stehen und fuhren in den äußersten nord-westlichen Zipfel von Südafrika. In den Kgalagadi Nationalpark. Die Fahrt führte uns durch die Kalahari – eine Wüstengegend mit endlosen Weiten, rotem Sand und kleinen grünen Büschen. Der blaue Himmel rundete das schöne Farbspiel perfekt ab. Die ersten 200km fuhren wir auf gutem Asphalt, der dann von einer Schotterpiste abgelöst wurde. Aber im Auto fahren sich solche Wege viel besser, und die letzen 60km waren schnell geschafft. Aber auch im Auto waren wir der Hitze ausgesetzt, und bei durchschnittlich 40C° schwitzten wir ganz schön vor uns hin. Am frühen Nachmittag kamen wir im Park an, bauten unser Zelt auf und machten uns geg. 16h00 nochmals auf den Weg, um ein bisschen den Park zu erkunden. Tiere sahen wir nicht so viele, dafür wunderschöne Landschaft.

Am zweiten Tag sind wir um 05h00 aufgestanden, packten unsere Sachen zusammen und waren eine Stunde später auf der Piste. Am ersten Wasserloch wurden wir für unser frühes Aufstehen belohnt: 5 Löwen! Wie immer waren wir total begeistert. Heute standen die 165km bis zum nächsten Camp auf dem Programm, wieder ging es durch schöne Landschaften, begleitet von großer Hitze. Wir sahen oft Springböcke, Gnus, Oryx-Antilopen und Strauße, viele Schakale und sogar 2 Wildkatzen. Auch am späten Nachmittag unternahmen wir noch eine Safarifahrt bis zum Sonnenuntergang. Die Tiere hatten sich leider verzogen, aber das Licht und die Stimmung waren herrlich. Am Abend konnten wir dann auch noch einen fantastischen Mondaufgang bestaunen.

Der dritte Tag war – Nikolaus! Weihnachtlich war uns jedoch überhaupt nicht zumute. Und Weihnachtsmänner aus Schokolade gab es auch nicht… Nun, die herrschenden Temperaturen ließen einen auch lieber an eiskalte Getränke und kalte Duschen denken. Die Fahrt zurück zum ersten Camp war dann leider auch nicht der Hit, relativ langweilig. Im Camp angekommen verwirklichten wir unsere Träume von kalten Duschen und Getränken, und versuchten uns etwas zu erholen. Hitze kann nämlich ganz schön anstrengend sein. Die abschließende Nachmittagsfahrt war dann ganz den Löwen gewidmet. Kaum aus dem Camp gefahren, lagen schon 3 sehr schöne Exemplare direkt auf der Straße. Keine 3 Meter von uns entfernt. Auch am ersten Wasserloch erwarteten uns ein paar dieser imposanten Tiere: 2 Mamas mit Jungen. Wir beobachteten sie über eine Stunde, es wurde geschmust und geschnurrt. Richtig süß! Das war doch ein schöner Abschluss.

07. + 08.12.2006 Augrabie Falls Nationalpark
Wir verließen den Kgalagadi Nationalpark, nahmen dieselbe Strecke zurück nach Upington, um dann Richtung Westen weiterzufahren. Kurz hinter der Stadt wurde es auf einmal grün, wir fuhren durch Weinanbaugebiete. Der Orange Fluss war in der Nähe, so dass sich der Anbau von Wein lohnt. Die Trauben werden hauptsächlich zu Rosinen getrocknet. Das Grün tat auch dieses Mal den Augen gut. Der Augrabie Falls Park ist vor allem durch einen riesigen Wasserfall bekannt. Hier stürzt der Orange River in die Tiefe, nachdem er zuvor in einer schmalen Schlucht verengt wurde. Das war ein Brausen und Rauschen! Beeindruckend, wie die braunen Wassermassen nach unten stürzen. Im Anschluss machten wir eine Tour durch den Park. Es waren fast keine Tiere zu sehen, was aber auch nicht schlimm war. Denn die Landschaft beeindruckte uns wieder sehr. Eine Felsenlandschaft, umgeben von roter Erde und gelbem Gras. Die Blicke auf den Canyon des Orange River hinterließen den stärksten Eindruck, bald noch besser als der Fish River Canyon in Namibia.

Am darauffolgenden Tag besuchten wir nochmals den Park, und genossen die Landschaft im schönen Morgenlicht. Dieses Mal sahen wir sogar ein paar Giraffen. Bald verabschiedeten wir uns vom Augrabie Falls Park, es sollte der vorletzter Park auf unserer Tour gewesen sein. Wir fuhren gemütlich zurück nach Upington, nahmen uns wegen der Hitze wieder ein Selbstversorgerzimmer, gingen ein bisschen in ein Internetcafé, dann einkaufen und am Abend gab es einen leckeren frischen Salat.

09. – 11.12.2006 Fahrt nach Kapstadt
Erste Tat am 09. Dezember: wir brachten das Auto zurück, und tauschten es dann doch gerne wieder gegen unser Motorrad aus. Dieses stand wohlbehalten da, und wartete auf uns. Insgesamt waren wir die letzten fünf Tage 1.390km gefahren – nicht schlecht, aber natürlich komfortabler als auf der Kuh. ;-) Ansonsten stand an diesem Tag wieder viel Fahren auf dem Programm. Es ging 400km auf gerader Teerstraße bis Springbock. Die Landschaft gab nicht viel her, der Wind nahm zu und – welch Wohltat – es wurde etwas frischer. In Springbock angekommen dachten wir, wir hätten uns total verfahren. Denn es war bitterkalt. Wir fingen an zu zittern, und konnten den ganzen Abend nicht aufhören. Das hatten wir schon lange nicht mehr! Daher gingen wir auch ganz zeitig ins Zelt, zogen dickere Sachen an und legten uns in unsere Schlafsäcke. Richtig warm sollten wir dennoch die ganze Nacht nicht werden. Ein Blick auf das Thermometer zeigte uns 8 C°… Das hier die Temperaturunterschiede immer so krass sein müssen. Aber wir hatten uns ja vorher über die Hitze beklagt.

Diese kam dann aber auch am nächsten Tag wieder, wir fuhren langsam Richtung Süden. Das Tagesziel hieß Clanwilliams, wieder war eine Strecke von 350km zu bewältigen. Die erste Hälfte des Weges war landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Später fingen die Weinberge an, was unseren Augen wieder viel Grün bescherte. Bei der Ankunft in Clamwilliams konnten wir auch schon im Hintergrund die Cedar Berge sehen – ein imposanter Anblick.

Am 11. Dezember entschieden wir uns, nun doch ohne weitere Übernachtung bis Kapstadt zu fahren. Das Endziel unserer Afrikadurchquerung rief uns, und wir wollten nicht länger warten. Gemächlich rollten wir somit immer weiter Richtung Süden, unternahmen einen kurzen Abstecher zum Meer, um in Langebaan etwas zu essen. Außerdem wollten wir uns die schöne blaue Lagune anschauen, konnten aber nur einen kurzen Blick darauf erhaschen, da die Küste leider völlig zugebaut ist. Somit nahmen wir die letzten 120km in Angriff, wir näherten uns langsam der schönsten Stadt Afrikas. Schon auf der Hälfte tauchte er zum ersten Mal auf: der Tafelberg. Das Zeichen, dass wir es geschafft hatten! Welch ein Gefühl! Immer wieder war der Berg zu sehen, ein wunderschöner Anblick. Auf dieser Strecke knackten wir auch die 40.000km Marke. Am Blueberg Strand hielten wir für ein Beweisfoto. Da standen wir nun, bewunderten den Tafelberg und konnten uns auf die Schulter klopfen:
WIR HABEN ES GESCHAFFT!!
Wir sind tatsächlich innerhalb von neun Monaten von München nach Kapstadt gefahren, und haben den afrikanischen Kontinent durchquert. Juppidu! Wir waren und sind doch ein wenig stolz auf uns, und auf unser treues Gefährt. Danach stürzten wir uns ins Stadtgewühl, und fuhren nach Claremont. Wir hatten auch bald die von uns ausgesuchte Unterkunft gefunden, ein Zimmer war frei. Wir richteten uns für ursprünglich 5 Nächte ein, es sollten dann jedoch 11 werden… In der Nacht war es angenehm kühl, so dass wir gut schlafen konnten.

12. – 22.12.2006 Aufenthalt in Kapstadt
Wie schon angedeutet, sollte unser Aufenthalt hier gar nicht so lange dauern. Wir wollten uns um die Verschiffung kümmern, unseren Rückflug buchen und ein bisschen Stadtleben genießen. Aber leider wollte unser Motorrad nicht mehr, es gab den Geist auf. Nun, der Reihe nach.
Am Dienstag fuhren wir ins Zentrum, klapperten ein paar Verschiffungsgesellschaften ab - ohne großartiges Ergebnis. Dann weiter zum Reisebüro, um den Rückflug zu reservieren. Wir erfuhren von einem Non-Stop Tagesflug von Kapstadt nach München, mit LTU. Da mussten wir zuschlagen. Wir hatten außerdem erfahren, dass man mit der LTU auch Motorräder verfliegen kann, und baten um ein Angebot. Als wir dann zum Parkplatz zurückkamen und losfahren wollten, konnte man das Moped zwar noch starten, aber kein Gas mehr geben. Immer wenn Chri Gas geben wollte, ging die Kiste aus. :-( Was nun?! Wir mussten uns abschleppen lassen. Wir fanden nach einigem Suchen auch einen Mechaniker, der zu uns auf dem Parkplatz kam. Kurze Rede, langer Sinn: wir brachten das Moped zu ihm in die Werkstatt, wo es bis Donnertag stand. Man versuchte es zu reparieren, machte es in unseren Augen aber nur Schlimmer. Da waren wir an einen richtigen Gangster geraten. Keine Ahnung, aber alles auseinander bauen und nicht kaputte Teile dann kaputt reparieren...

Nun, die folgenden Tage fuhren wir immer mit dem Zug von Claremont ins Zentrum und retour. Und waren beschäftigt mit Hin- und Herrennen zwischen der Werkstatt, dem Reisebüro und dem Internetcafé, und viel Telefonieren. Von Stadturlaub keine Spur. ;-) Tja, der Rückflug für uns war gesichert, aber von LTU Cargo bekamen wir keine Antwort. Daher riefen wir verschiedene Verschiffungsgesellschaften an, und ließen uns Angebote unterbreiten. Eines klang recht vielversprechend. Außerdem hatten wir viel Zeit, an unserer Webpage zu basteln und Emails zu schreiben. Einmal konnten wir sogar zur Waterfront gehen, und ein bisschen „schaufensterln“. So sind wir in Kapstadt viel herumgelaufen, haben aber wenig gesehen. Nun, wir würden ja noch einmal wiederkommen.

Unser Motorrad holten wir am Donnerstag aus der Pfuscherwerkstatt (wo wir viel Geld lassen mussten), und ließen es zu BMW an der Waterfront bringen. Denen trauten wir dann doch mehr zu. Hier blieb die Dicke bis Montag, denn man wollte alles komplett durchsehen. Leider fand man keinen Fehler, wir wurden nur darauf hingewiesen, dass es der Hallsensor sein könnte. Da dieses Ding recht viel Geld kostet, wollten wir es noch einmal so probieren, und eine Tagestour auf der Kaphalbinsel machen. Denn inzwischen fuhr das Moped wieder. Gesagt, getan. Am Montagabend nahmen wir das Moped mit, und starteten am Dienstag unsere kleine Tour. Wir fuhren von Claremont via Muizenberg und Simons Town zum Nationalpark am Kap der guten Hoffnung. Leider war so viel los, dass wir das obligatorische Beweisfoto am Cape Point nicht machen konnten. Nunja… ;-) Zurück fuhren wir dann Richtung Chapman’s Peak – einer wunderschönes Küstenstraße hoch über dem Meer. Am Aussichtspunkt legten wir eine Pause ein, und als wir nach 45min starten wollten, ging wieder nichts mehr. Starten ja, Gasgeben nein. Hmhm – unsere Freunde von BMW angerufen, und nach 1 Stunde wurden wir wieder abgeschleppt. Wir ließen das Motorrad dort, und sagten, sie sollen den Hallsensor einbauen. Was blieb uns auch anderes übrig? Man war aber so nett, und überließ uns ein Ersatzmotorrad. So waren wir wenigstens mobil. Am Donnerstagabend war dann soweit alles fertig, wir konnten unser Moped abholen. Man hatte den alten Hallsensor ausgebaut, dabei angeblich eine tote Ratte gefunden (?!), und den neuen Sensor eingebaut. Außerdem haben wir noch den Riemen für die Lichtmaschine auswechseln lassen, und als wir dann losrollten, klang die Maschine irgendwie besser. Es war zum Glück nicht nur Wunschdenken oder –hören. Wir machten eine weitere Probefahrt, via Camps Bay und Hout Bay. Wir fuhren im Licht der untergehenden Sonne, die alles golden färbte und dazu zogen dicke Wolken über das Bergmassiv der „12 Apostel“. Was für eine wunderschöne Fahrt, die wir vollauf genossen. Am Abend packten wir dann all unsere Sachen, und freuten uns, am nächsten Tag endlich weiterfahren zu können.
Nicht, daß wir Cape Town nicht mögen. Ganz im Gegenteil. Aber wir wollten doch noch recht viel von Südafrika sehen, und hatten ja noch bis zum 25.01.07 Zeit.

22. + 23.12.2006 Es geht weiter!
Endlich wieder on the road und frei in unseren Entscheidungen. Welch Wohltat. Wir rollten bei schönstem Wetter via Muizenberg an der Bucht „False Bay“ entlang nach Stellenbosch. Hier beginnt das berühmte Weinanbaugebiet Südafrikas, es wird hügelig, grün und das Fahren macht viel Spaß. Auf der landschaftlich schönen Straße R62 fuhren wir an diesem Tag bis Montagu. Die Gegend ist bekannt dafür, daß man hier gut klettern kann. Wir haben es aber nicht ausprobiert. ;-)
Der nächste Tag führte uns nach Oudtshoorn. Relativ früh kamen wir dort an, und fuhren zielstrebig zum „Motorrad-Treff“. Einer Unterkunft für Mopedfahrer, von einem Deutschen geführt. Leider war der Hausherr nicht da, und das Anwesen somit geschlossen. Außer 2 Dobermännern konnten wir niemanden sichten. Wir entdeckten dann jedoch einen Zettel mit der Info, an wen man sich wenden kann. So kam es, daß wir ein Zimmer im „Motorrad-Treff“ beziehen konnten, und außerdem das ganze Haus für uns hatten. Mit Küche, Wohnzimmer, Terrasse, Pool – so konnte man Weihnachten verbringen. Wir gingen dann noch für die nächsten Tage einkaufen, und richteten uns häuslich ein.

24. + 25.12.2006 WEIHNACHTEN in Oudtshoorn
Was macht man an diesen Tagen, wenn es ca. 35C° hat, die Sonne brennt und somit von weihnachtlicher Stimmung nichts zu spüren ist? Nun, man feiert eigentlich gar nicht. Kein Weihnachtsbaum, keine Süßigkeiten, dafür Erfrischung im Pool und faul im Schatten liegen. Am Abend haben wir gut gekocht, und ließen uns das köstliche Mahl munden. Auf Chris Geburtstag tranken wir außerdem einen sehr guten Weißwein. Den Heiligabend ließen wir auf der Terrasse ausklingen, die beiden Dobermänner leisteten uns Gesellschaft. Sie fühlten sich wohl sehr einsam, denn ständig wollten sie mit uns kuscheln… Chri als bekennender Hundeliebhaber war da natürlich sehr erfreut - hihi.

Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir dann schon aktiver. Wir unternahmen mit unserem Motorrad eine Tagestour zum „Swartberg Pass“. Der Bau dieses Passes wurde 1888 beendet. Er ist ungeteert, 24km lang und schlängelt sich bis auf 1.585m Höhe. Dies ermöglichte uns herrliche Ausblicke auf das Umland: über die kleine Karoo bis hin zu den Outeniqua Bergen. Dahinter liegen dann die bekannte Garden Route und das Meer. Wir fuhren bis Prinz Albert, und dann dieselbe Strecke wieder zurück. Langweilig wurde uns deswegen nicht – im Gegenteil. Es hat richtig Spaß gemacht, diesen Pass zu fahren. In Oudtshoorn zurück riefen wir unsere Eltern an – wie schön, nach so langer Zeit Ihre Stimmen zu hören. Auch für die Eltern war es wohl ein willkommenes Weihnachtsgeschenk.

26. – 29.12.2006 Fahrt Richtung LESOTHO
Am ersten Tag fuhren wir Richtung Osten, unser Endziel war der Ort Graaff-Reinet. Wir wollten mal wieder zelten, und bauten unsere 4 Wände auf dem städtischen Campingplatz auf. Den Nachmittag nutzen wir für einen Ausflug zum „Valley of Desolation“ – ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt der Gegend. Schon die Fahrt dorthin ist sehr schön, auf einer kleinen Straße geht es immer höher hinauf, bis zu einem Aussichtspunkt. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf die weite Karoo-Landschaft und die bizarren Felsformationen. Diese bestehen aus zum Teil über 120m hohen Steinnadeln. Beeindruckend.

Der 27. Dezember war mal wieder ein langer Fahrtag, 450km lagen vor uns. Es sollte via Fort Beaufort bis Queenstown gehen, schon in der Nähe von Lesotho gelegen. Die letzten Kilometer führten über einen Pass, wo wir von Nebel und Sprühregen kalt erwischt wurden. Wir wollten uns gerade dick einpacken, als die Sonne dann doch die Oberhand über den Nebel gewann. Queenstown ist nicht weiter erwähnenswert, wir haben halt einfach dort übernachtet.

Auch am dritten Tag legten wir viele Kilometer zurück. Eigentlich wollten wir heute nach Lesotho einreisen, aber das Wetter spielte nicht mit. Auf der Fahrt zur Grenze verhießen die dicken, schwarzen Wolken über Lesotho nichts Gutes. Dazu braute sich ein Gewitter zusammen, dessen erste Regentropfen wir auch noch abbekamen. Nee, darauf hatten wir keine Lust, und beschlossen bis Bloomfontain zu fahren. Die Einreise nach Lesotho wollten wir dann am nächsten Tag nochmals probieren. Bloomfontain hieß dann aber nochmals 200km fahren, die Strecke zog sich ziemlich hin, dazu hatten wir mit starkem Gegendwind zu kämpfen. Entsprechend erschöpft kamen wir dann in der Stadt an, die auch nicht weiter erwähnenswert ist. Wir nächtigten im „Moulin Rouge“, einem B&B der besonderen Art. ;-) Unser Zimmer war so kitschig eingerichtet, daß es schon wieder gut war. Roter und lila Plüsch, Herzchen und Blümchen überall, ein mehr als verspielter Kronleuchter etc.. Das konnte uns aber alles nicht von einem guten und tiefen Schlaf abhalten.

Am 29. Dezember verließen wir Südafrika zum vorletzten Mal. Wir fuhren zur Grenze Ladybrand – Maseru (Hauptstadt von Lesotho). Das Wetter meinte es gut mit uns, die Sonne lachte zwischen schönen weißen Wolkenbergen, und alles erstrahlte in einem kräftigen, frischen Grün. Die Grenze war schnell passiert – es wurden auch hier nur die Pässe gestempelt.

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LESOTHO

Lesotho ist das einzige Land der Welt, das mit seinem ganzen Staatsgebiet über einer Höhe von 1000m liegt; es wird deswegen auch als „Königreich im Himmel“ bezeichnet. Das Land, das ganz von Südafrika umschlossen wird, liegt auf dem höchsten Abschnitt der Drakensberge am Ostrand des südafrikanischen Plateaus. Im Westen senkt sich das gebirgige Land von den Bergausläufern zu sanften Hügeln und einer Ebene entlang der Grenze.

29.12.2006 Der erste Tag im grünen Land
Die Einreise war schnellsten erledigt, keine Kosten fielen an. In Maseru hielten wir uns nicht lange auf, sondern fuhren gleich zu dem kleinen Örtchen Roma weiter. Zelt aufgebaut, und am Nachmittag nochmals zu einer Tour losgezogen. Wir fuhren zum „Mohale Dam“, durch eine zauberhafte Landschaft. Die Gegend wird auch als die „Highlands“ bezeichnet. Und es ist tatsächlich wie in Schottland, nur etwas höher. Wir querten 3 Pässe mit über 2.200m Höhe. Überall grüne Hügel und Berge, Bäche, kleine Wasserfälle und immer wieder tolle weite Ausblicke. Herrlich! An einer der vielen Kurven winkten uns auf einmal ein paar weiße Gestalten –eine Filmcrew. Sie hielten mit einer Filmkamera auf uns, und meinten wir sollen zu ihnen gefahren kommen. Haben wir natürlich auch gleich gemacht, und wurden dabei weiterhin gefilmt. Es war ein Filmteam aus Johannesburg, das für eine Kochsendung einen Werbespot für einen Solarkocher drehte. War lustig zu beobachten, auch wenn es etwas chaotisch wirkte. Als die Sonne dann verschwand, machten wir uns auch wieder auf den Weg Richtung Dam. Auch hier waren wir von der Schönheit der Landschaft beeindruckt.

30.12.06 – 02.01.07 Unterwegs im Land
Am vorletzten Tag des Jahres fuhren wir einfach so ein bisschen durch die Gegend, um uns die Landschaft und die Leute anschauen. Gefällt uns echt gut, die Menschen sind auch alle recht nett und zurückhaltend. Zurück bei unserer Unterkunft konnten wir auch hier wieder das kühle Nass eine Pools nutzen. Später am Nachmittag kam dann eine Tanzgruppe, die traditionelle Tänze aufführte… Man gab sich Mühe, aber leider war es nicht wirklich mitreißend. In der Nacht wurde es dann mal wieder recht kalt, so dass wir in unserem Zelt etwas vor uns hin bibberten.

Silvester 2006 – auch das ließen wir ausfallen. Wir versuchten es zumindest. Wir verließen Roma, und rollten in aller Ruhe via Maseru nach Pitseng. Wir hatten beschlossen, noch 2 weitere Nächte in Lesotho zu bleiben, da es uns so gut gefiel. Wieder fanden wir ein Plätzchen für unser Zelt, auf dem Gelände eines Gasthauses. Auch hier nutzen wir den Nachmittag, um auf Entdeckungstour zu gehen. Ziel war der „Katze Dam“, die Strecke wand sich in vielen Kurven die Berge hinauf. Heute überquerten wir schon einen Pass von etwas über 3.000m Höhe. Tolle Ausblicke, aber auch Kälte. Zum Teil haben wir ganz schön gefroren. Dies ließ auch am Abend nicht nach, so daß wir recht schnell nach dem Essen in unserem Zelt und den Schlafsäcken verschwunden sind. Wir waren gerade fertig eingepackt, als der Besitzer an das Zelt „klopfte“, und meinte, daß es später wohl etwas lauter werden würde. Er bot uns an, in ein Zimmer umzuziehen, ohne Aufpreis. Damit wir besser und ruhiger schlafen könnten. Na, das ließen wir uns nicht 2x sagen, ein Bett bei der Kälte hörte sich verlockend an. Da wir auch sehr müde waren, wollten wir geg. 21h00 schlafen, aber genau in dem Moment ging die Musik los. Extrem laut und übersteuert, dazu der ständige, nervende Ton einer Tröte und der Rauch vom Gegrilltem im Zimmer. Na toll! So hatten wir uns die Nacht nicht vorgestellt. Denn wenn wir hier von Musik sprechen, waren es 4 Songs, die ständig wiederholt wurden. Und das bis 02h00 morgens… Man waren wir fertig, denn an Schlaf war nicht zu denken. Aber auch das haben wir überlebt, zumindest war es wärmer als im Zelt.

Und schon ist der 1.Januar 2007! Wo ist die Zeit geblieben? Das neue Jahr begrüßte uns mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Ideal für einen weiteren Tagesausflug zum höchsten Pass im südlichen Afrika: 3.255m. Und wieder wurden wir mit viel Grün, schönen Kurven, weiteren hohen Pässen (3x über 3.000m) und Wasserfällen verwöhnt. Doch je höher man kam, desto kälter wurde es. Dafür war die Luft wunderbar klar und herrlich zum Atmen. Kurz vor dem höchsten Pass sahen wir auch den einzigen Skilift in Lesotho – ein Schild „Afri-Ski“ wies darauf hin. Lustig – wer hierher wohl zum Skifahren kommt? Wir verbrachten unsere letzte Nacht in diesem kleinen Land, dieses Mal war es ruhig und wir konnten herrlich schlafen.

Am 02. Januar reisten wir aus Lesotho aus. Wir fuhren zur Grenze „Ficksburg Bridge“ – was für ein Name für deutsche Ohren. ;-) Am Grenzübergang standen massig Menschen. Wollten wohl alle nach den Feiertagen wieder zum Arbeiten nach Südafrika. Wir hatten keine Lust uns anzustellen, wurden von einem Grenzer auch durchgewunken und verzichteten somit gerne auf den Ausreisestempel des Landes. Wir haben eine schöne Zeit im Königreich verlebt, und sind von dem Land ganz angetan.

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WIEDER SÜDAFRIKA (TEIL 2)

02.01.2007
Tja, der Dame am Einreiseschalter in Südafrika fiel gar nicht auf, daß wir keinen Ausreisestempel aus Lesotho hatten. Den südafrikanischen Einreisestempel erhalten, und zum letzten Mal auf dieser Tour fuhren wir nach Südafrika hinein. An diesem Tag fuhren wir bis Harriesmith, wo wir übernachteten.

03. + 04.01.2007 Fahrt nach Pietermaritzburg, einen Tag dort
Wir nahmen eine kleine Straße in Richtung Süden. So konnten wir noch einen guten Teil der Strecke mit Blick auf die Drakensberge zurücklegen. Eine schöne Gegend, und langsam aber sicher wurde es tropisch. Das merkte man vor allem an der mit Hitze verbundenen Feuchtigkeit, die einem das Atmen schwer machte und den Schweiß mal wieder in Strömen fließen ließ. Wir wussten, daß in dieser Gegend gerade die Regenzeit angefangen hatte, und wurden auch gleich von einem heftigen Regenguss überrascht. Zum Glück konnten wir noch in ein Café flüchten, und genossen dann das Schauspiel und vor allem die frische, gute Luft. Das tat gut! Doch kaum war die Sonne wieder draußen, wurde es ruck-zuck schwül. Wir fuhren die letzten Kilometer bis Pietermaritzburg auf der Autobahn. In der Stadt angekommen nahmen wir uns ein Zimmer in einem nicht so schönen Backpacker – gut so, denn es fing bald wieder an zu regnen.

Den zweiten Tag verbrachten wir in der Stadt. Diese gibt zwar nicht wirklich viel her, aber wir hatten einiges zu erledigen. Hauptaufgabe wir natürlich wieder die Aktualisierung unserer Webpage, somit waren wir insgesamt wohl 6 Stunden im Internetcafé, jeder an einem Rechner versteht sich. Das Gute an dem Café war, daß es mit einem Waschsalon verbunden war. So konnten wir nebenbei endlich mal wieder unsere Sachen von einer Maschine waschen lassen.

05. – 09.01.2007 Auf dem Weg nach Port Elisabeth
Am 5. Januar starteten wir in Pietermaritzburg und blieben lange auf der Straße. Unsere Route führte uns via Durban, dann die Küstenstraße entlang bis Port Edward. Leider war von Küste nicht viel zu sehen, denn diese ist von Durban bis Port Edward total zugebaut. Ab und an erhaschten wir einen Blick auf das Meer, ansonsten mussten wir aufpassen, uns nicht zu verfahren. Denn leider war auch die Beschilderung nicht der Hit. Zum Glück gab die Landschaft einiges her, so daß wir nicht ganz verzweifelten. ;-) Am späten Nachmittag kamen wir dann an unserem Ziel an, bauten aber nicht unser Zelt auf. Ein Blick zum Himmel verhieß nichts Gutes: eine schwarze Wand! So wurde es denn wieder ein Zimmer, inklusive Frühstück.

Dieses war dann auch richtig lecker, u.a. gab es Pfannkuchen. HmHm. Heute ging es von Port Edward wieder ins Landesinnere, via Umtata nah Coffee Bay. Wir wollten uns das „Hole in the wall“ anschauen. Eine 200m lange und 34m hohe, mitten in den Wellen stehende Felsformation mit einem großen Erosionsloch. Leider wurde schon auf dem Weg dahin das Wetter schlecht. Wir fuhren in dichten Nebel und durch den Nieselregen wurden wir etwas nass. Es wurde auch bis zur Ankunft in Coffee Bay nicht besser. Zum Glück waren alle (!) Campingplätze ausgebucht, und wir mussten ein Zimmer nehmen. Denn der leichte Regen wurde stärker, und es hörte die ganze Nacht nicht auf.

Der folgende Tag war ein richtiger Scheißtag. Das Wetter war eine Katastrophe und wir sind noch NIE so NASS auf dem Motorrad geworden. Als wir aufwachten regnete es. Bis wir fertig angezogen waren, klärte es etwas auf. Wir marschierten straffen Schrittes zum „Hole in the wall“, das bei diesem Wetter leider nicht so beeindruckend und schön anzuschauen war. Alles wirkte etwas düster, und wir wurden sehr an die Landschaft in Südwest-England (Cornwall) erinnert. Kaum ein paar Fotos gemacht, schon fing es wieder an zu tröpfeln. Wir machten uns auf den Rückweg, packten in regenfreien Etappen die Koffer des Mopeds. Gegen 10h00 waren wir startklar, aber es regnete immer stärker. Wir wurden von einer Familie angesprochen, und man bot uns an, mich zumindest die 10km Piste mitzunehmen. Denn diese sah durch den Regen nicht wirklich gut aus, wir nahmen dankend an. Doch dann musste ich aufs Moped umsteigen, und die Horrorfahrt begann. Am Anfang gab es nur dicken Nebel, doch bald setzte richtiger Regen ein. Dazu war es hundekalt, und es wurde immer windiger. Wir waren innerhalb einer Stunde klitschnass – die Hosen, Unterhosen, Stiefel, Socken, Halstücher, Helme, Handschuhe… es war fürchterlich. Wir haben noch nie so gefroren, kamen aus dem Zittern nicht mehr heraus. Dazu waren wir die letzten Kilometer in der Transkei unterwegs (ehemaliges und immer noch reines Schwarzengebiet). Hier gab es nichts zum unterstellen, kein B&B, nichts. Irgendwann kamen wir zu einer Tankstelle, die einen Fast Food Laden dabei hatten. Hier hofften wir uns aufzuwärmen, aber sie hatten die Klimaanlage auf kalt eingestellt. Ein heißer Kakao tat zwar kurzzeitig gut, aber half auch nicht viel. Chri konnte trotz angestellter Griffheizung seine Finger nicht mehr spüren… Und so fuhren wir mindestens 5 Stunden. Wir hatten nur noch eines im Sinn: East London zu erreichen, uns ein Zimmer zu nehmen und unter die heiße Dusche zu stellen. Genau das taten wir dann auch. Wir landeten in einem Hotel, völlig über unserem Budget liegend. Aber das war uns ehrlich gesagt scheißegal. Im Zimmer gab es zum Glück auch eine Heizung, wo wir alle Sachen nacheinander aufhängen und trocknen konnten. Nach der Dusche eine heiße Suppe, und ab ins Bett. Zum Glück haben wir uns nicht erkältet. Man, wir sehr haben wir uns heute unsere Regenkombis und Überschuhe gewünscht!

Am 08.Januar schien die Sonne wieder, als wäre nichts geschehen. Na gut so! Heute ging es bis Port Elisabeth. Die Fahrt verlief gut, nach einer Weile wurde es sogar wieder richtig heiß. Wie war das mit den extremen Temperaturunterschieden?! In PE (wie die Stadt auch genannt wird) zelteten wir wieder. Direkt mit Blick auf einen Swimmingpool, von dem wir dann auch reichlich Gebrauch machten. Kaum zu glauben, gestern waren wir noch am zittern und heute sprangen wir schon wieder in eiskaltes Wasser.

Der nächste Tag verging recht schnell: wir mieteten uns ein Auto, da wir in einen letzten Nationalpark fahren wollten. Außerdem mussten wir nochmals für längere Zeit ins Internet, und am Nachmittag packten wir unsere Sachen zusammen und warteten auf das Auto. Dieses wurde pünktlich um 16h00 geliefert, wir luden alle Sachen ein, ließen das Motorrad stehen und fuhren die 60km bis zum ADDO Nationalpark. Von diesem Park waren wir bei unserer ersten Südafrikareise so begeistert, daß wir unbedingt noch einmal hinfahren mussten.

10. + 11.01.2007 Safari im ADDO Nationalpark
Um 06h00 aufgestanden, denn man ist hier ja nicht zum Vergnügen. ;-) Leider hatte ich in der Nacht schlecht gelegen, und ziemlich starke Rückenschmerzen, die auch den ganzen Tag nicht weggehen sollten. Zum Glück saßen wir im Auto, und ich musste wenigstens den schweren Helm nicht tragen. Der Park wurde um 07h00 geöffnet, und schon bald war es wieder super heiß. Dazu haben wir fast den ganzen Vormittag keine Tiere gesehen. Doch dann endlich: eine kleine Elefantenherde am Wasserloch. Danach zeigten sich dann auch die anderen Bewohner des Parks, Warzenschweine, Zebras, Büffel, Kudus und Kuhantilopen. Am Nachmittag folgten dann alle anderen Elefanten – wir konnten viel Exemplare davon im und am Wasser beobachten. Wir waren den ganzen Tag bis 18h00 im Park unterwegs, und es hat viel Spaß gemacht. Die Rückenschmerzen hatten nicht nachgelassen, so daß ich für die Nacht 3 Schmerztabletten schluckte. Damit ging es dann etwas besser.

Auch am nächsten Tag wieder um 06h00 aufgestanden, doch an diesem Morgen war der Himmel bedeckt, es nieselte sogar ein wenig. Nun, so würde das Fahren etwas angenehmer werden. Und es waren auch mehr Tiere unterwegs. Wir haben bestimmt alle Elefanten gesehen, die es in diesem Park gibt. Jedes Wasserloch war brechend voll. Wunderschön. Ein großer Dicker ist sogar eine zeitlang direkt vor uns hergelaufen und hat sich ab und zu mit Sand beworfen. Ach, es hat sich auf jeden Fall gelohnt nochmals in diesen Park zu fahren.
Am Nachmittag fuhren wir dann nach PE zurück, da daß Auto um 16h00 wieder abgeholt wurde. Unsere Kuh stand noch am selben Platz und wartete wie immer geduldig auf uns. An diesem Abend gingen wir dann auch zum ersten Mal auf unserer Tour ins Kino. Und sahen den neuen James Bond Film. Leider waren wir sehr enttäuscht, hätten uns doch lieber einen anderen Film anschauen sollen. Aber es war schön, mal wieder im Kino gewesen zu sein.

12. + 13.01.2007 Tsitsikamma Forest
Heute führte uns der Weg Richtung Garden Route, stoppen wollten wir am Tsitsikamma Wald. Am Anfang ging es immer schön am Meer entlang, die Sonne lachte vom Himmel. Doch kaum ins Landesinnere abgebogen, fing es wieder an zu nieseln. HaHa Regendichte Innenfutter angezogen, und die letzten Kilometer bis Storms River gefahren, einem kleinen verschlafen Dörfchen in der Nähe des Nationalparks. Natürlich nahmen wir wieder ein Zimmer, denn es hörte den ganzen Tag und die Nacht nicht auf zu regnen.

Dafür begrüßte uns der folgende Tag mit Sonnenschein, und wir unternahmen einen Tagesausflug. Zuerst ging es zum „Big Tree“ – einem der selten gewordenen Riesenbäume in der Gegend. Danach fuhren wir zum Tsitsikamma Nationalpark, der wunderschön an der Küste gelegen ist. Hier befindet sich auch die Mündung des Stroms River ins Meer. Wir unternahmen eine kleine Bootsfahrt auf dem Fluss, die uns ca. 1km in die Schlucht und später noch ein bisschen Richtung Meer brachte. Die Hängebrücke über den Fluss ist immer wieder einen Blick und auch einen Marsch darüber wert. Und der Park lädt zum Wandern ein, aber uns war es zu heiß dafür.

14. + 15.01.2007 Plettenberg – Besuch bei Matt & Halszka
Die Beiden sind 2 supernette Südafrikaner, die mit dem Auto von London nach Hause gefahren sind. Wir haben sie das erste Mal in Äthiopien, und dann noch 2x per Zufall in Kenia getroffen. Klar, daß wir uns hier nochmals treffen mussten. Es war ein ganz herzliches Wiedersehen. Es wurde viel geratscht, aber es gab ja auch eine Menge über unsere beiden Fahrten und Erlebnisse zu berichten. Später sind wir dann zum Strand gefahren, und ins erfrischend kühle Meer gesprungen. Herrlich klares Wasser, so daß es eine Freude war. Im Anschluss fuhren wir in ihrem Landrover zu einem wunderschön gelegenen Platz, mit Blick aufs Meer und Felsenküste, um den Sonnenuntergang mit einem kühlen Bier zu genießen. Wieder kamen wir ins erzählen über unsere Touren, und beglückwünschten uns gegenseitig, es geschafft zu haben. ;-)

Am 15.Januar musste Matt leider arbeiten, aber mit Halszka fuhren wir zu einem anderen Strand für einen Strandspaziergang. Zuvor wurde uns ein deutsches Frühstück serviert, mit echtem Graubrot und Käse! Ein Genuss. Am Strand mussten wir uns gegen den Wind durchkämpfen, immer tief in den Sand einsinkend. Es war zwar anstrengend, tat aber sehr gut. Und dann wurden wir auch noch belohnt: Delfine! Relativ dicht am Ufer, ganz viele. Zum Teil sind sie gesprungen, und immer hat man die Rückenflossen gesehen. Das Beste kam dann noch, die Delfine schwammen mit den Wellen. Immer 5-6 nebeneinander, und in dem klaren Wasser konnte man sie gut erkennen. Schön!
Am späten Nachmittag holte uns Matt mit dem Auto ab, im Schlepptau ein kleines Boot. Wir wollten noch eine Bootstour auf dem Fluss machen. Wir fuhren den Fluss hinauf, stellten irgendwann den Motor ab. Und genossen die absolute Stille. Keine Häuser, keine Leute, nur Natur. Das war ein wunderbarer Abschluss des Tages, und unseres Besuches bei den Beiden.

16. + 17.01.2007 Die letzten Kilometer – Fahrt nach Kapstadt
Nach einer herzlichen Verabschiedung von Matt und Halszka, und ihren Eltern führte uns die heutige Route von Plettenberg nach Swellendamm. Es ging via Knysna die Garden Route entlang. Diese Strecke kannten wir ja schon von vor 4 Jahren. Immer wieder schön. In Swellendamm auf den Campingplatz, und klein ist die Welt. Wir hören auf einmal 2 Motorräder, Martin und Stefan, der Schwabenexpress. Die beiden sind dieselbe Strecke wie wir gefahren, jedoch in der Hälfte der Zeit. Wir hatten schon Kontakt via Email, da sie unsere Seite irgendwann einmal im Netz gefunden hatten. Nun, was haben wir wohl gemacht? Geschwatzt bis Mitternacht. Die Beiden sind in der Regenzeit durch Äthiopien und Nordkenia – man sind wir froh, daß es dort trocken war, als wir unterwegs waren. Die 2 sind auch auf demselben Rückflug wie wir gebucht – witzig.

Die letzte Nacht im Zelt gut überstanden, brach auch der letzte wirkliche Reisetag unserer Reise allmählich an. Nun wurde es langsam ernst mit dem Ende der Tour. Daher mussten wir auch unbedingt noch zum südlichsten Punkt von Afrika. Zum Cape Agulhas. Gesagt – getan. Und vor Ort ein paar Beweisfotos gemacht. Leuchtturm, Schilder etc. Komisches, aber auch schönes und stolzes Gefühl, nun am Ende angekommen zu sein. Danach fuhren wir immer am Meer entlang via Hermanus zurück nach Kapstadt. Wir hatten hier für die letzten Tage eine Unterkunft gebucht. Nun, es war eher eine Gartenlaube, denn das versprochene Chalet. Aber der Blick über das Zentrum der Stadt und den Tafelberg machte das wieder wett.

Das Ende unserer Afrikadurchquerung naht
18. – 25.01.2007 die letzten Tage in Kapstadt
Donnerstag: schlechtes Wetter, sehr windig und Regen, kurzer Gang in die Stadt, um einzukaufen, ansonsten blieben wir in unserer Hütte. In der Nacht war es jedoch so windig, daß wir befürchteten, daß das Dach oder gar die ganze Hütte wegfliegt...

Freitag: besseres Wetter, aufs Moped geschwungen und zu BMW an der Waterfront gefahren. Wir wollten den Leuten dort noch mal danken, und berichten, daß es wohl doch der Hallsensor gewesen ist. Sie haben uns sogar noch mit Namen gekannt und sich sichtlich über unseren Besuch gefreut. Nett! Anschließend bummelten wir durch die Geschäfte der Waterfront, kauften ein bisschen ein, gingen essen – ließen es uns gut gehen. Wir kauften 2 SPIEGEL und verbrachten den Rest des Tages lesend und Informationen in uns aufsaugend. Das hat uns auch gefehlt!

Samstag: inzwischen ist es wieder heiß, um die 40C°, das soll sich auch bis zu unserer Abreise nicht mehr ändern. Heute stand unser letzter Ausflug mit der Kuh auf afrikanischem Boden auf dem Programm! Wir machten eine Tagestour in die Weinregion. Die Städtchen Stellenbosch und Franschhoek, und viele Weinberge. Es wurden nochmals 300km, und wir haben somit den 47.000sten Kilometer geschafft. Wow!

Sonntag: nur noch 5 Tage bis zum Abflug. So sehr ich mich auch auf daheim freue, ein komisches Gefühl ist es nun trotzdem. Wir packten heute alle Sachen zusammen, die mit dem Moped in die Kiste sollen: Packrolle mit dem ganzen Campingzeug, Motorradstiefel, Helme, Anzüge, Tankrucksack. Wieder waren wir erstaunt, mit wie wenig Sachen wir das Jahr ausgekommen waren. Am Nachmittag kam Margot mit ihrem Freund, um uns abzuholen. Margot ist eine Freundin, die ich noch von meinem Praktikum in Cape Town im Jahr 1999 kenne. Wir verbrachten einen schönen Abend, und zum Abschluss konnten wir einen Kometen in seinem Flug über den Tafelberg bewundern.

Montag: heute sollte unser Motorrad verpackt und vom Zoll abgenommen werden. Eigentlich war alles besprochen und geplant, aber natürlich klappte gar nichts. Die Verpackungsfirma wusste von nichts, somit wurde auch keine Kiste gebaut. Der Zoll war auch nicht informiert – wir wußten nicht wirklich, warum wir an diesem Tag eigentlich dort auftauchen sollten. Nun, zumindest wurden die Maße für die Kiste genommen und wir ließen das Motorrad dort stehen. Morgen sollte dann alles geregelt werden. Nachmittags noch ein bisschen in der Stadt gewesen, und den Pool m Gasthaus genutzt.

Dienstag: leider musste Afrika so enden, wie wir es die letzten Monate erlebt hatten. Nichts funktioniert, keiner weiß Bescheid, alle reden sich ´raus und keiner kann etwas dafür. Dass sie einen Job zu machen haben, und dafür gut bezahlt werden, interessiert niemanden. Kurze Rede, langer Sinn: es gab noch keine Kiste, keine Zollabnahme, kein Carnet abstempeln, kein Motorradeinladen. Wir waren auf 180, konnten aber nichts machen, außer noch nicht bezahlen. Somit ließen wir mit einem blöden Gefühl das Motorrad und all unsere Sachen unverpackt, das Carnet und einen Motorradschlüssel zurück. Und hofften auf das Beste. Den positiven, professionellen Eindruck, den Transworld Cargo am Anfang gemacht hat, mussten wir leider streichen. Diese Firma ist nicht zu empfehlen.

Mittwoch: unser letzter Tag in dieser schönen Stadt. Wir wollten noch ein bisschen herumlaufen, taten dies dann auch ausführlichst. Wir waren den ganzen Tag auf den Beinen, einkaufen und nochmals gut essen. Leider war es zu heiß, und am frühen Nachmittag liefen wir zurück zu unserer Unterkunft. Wir fielen völlig erschöpft in den Pool, wo wir erst einmal blieben. Am Abend packten wir unsere restlichen Sachen, setzten uns auf die Terrasse und genossen einen letzten Blick auf die Lichter der Stadt.

Donnerstag: um 5h30 wurden wir abgeholt, und zum Flughafen gefahren. Unser Flieger sollte um 08h00 starten. Doch als wir am Flughafen ankamen, der Schreck. Der Flug hatte ca. 15 STUNDEN Verspätung. Wegen des Schneechaos auf dem Münchner Flughafen war der Flieger, der uns um 08h00 zurück bringen sollte, noch nicht einmal in München gestartet. Na super… Da hieß es warten. Wir wollten nicht noch einmal in die Stadt zurück, wohin auch?! Und bei der Wahl zwischen ca. 40C° in der Stadt oder 20C° in der Flughafenhalle fiel die Entscheidung nicht schwer. So wechselten wir zwischen dem Restaurant, den 2 Läden und den Wartestühlen hin und her. Doch die Zeit verging schneller als wir dachten, und um 23h00 hoben wir ab. Leider hatte sich der Tagesflug nun in einen Nachtflug verwandelt. So konnten wir nicht mit den Augen Abschied nehmen vom afrikanischen Kontinent. Aber in Gedanken ließen wir innerhalb des 10,5-stündigen Rückfluges unsere 10,5-monatige Tour nochmals Revue passieren. Viel haben wir erlebt, gefühlstechnisch alles durchgemacht, sind viele Kilometer gefahren, haben liebe und interessante Leute kennen gelernt und wir zwei sind uns noch näher gekommen. Wir verstehen uns noch immer ausgezeichnet, und, sind auch ein wenig stolz auf uns. So können wir nun nur noch sagen:

BYE BYE AFRIKA!

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