Einmal längs durch Afrika |
Reiseberichte |
SÜDAFRIKA (TEIL 2) Wie bei allen Grenzübergängen innerhalb der Zollunion war auch dieser wieder kein Problem. Alles ging schnell, und schon konnten wir Richtung Upington rollen. Diese Stadt liegt im Nord-Westen von Südafrika, und es gibt auf dem Weg dorthin nicht viel zu sehen. Gute Teerstraße und flache, trockene Landschaft mit viel Hitze. In Upington angekommen suchten wir eine Unterkunft, und ließen es uns gut gehen. Das hieß, wir nahmen ein Zimmer mit Pool und Selbstversorgungsmöglichkeiten. Noch schnell etwas eingekauft und den Abend vorm Fernseher ausklingen lassen. Der 3. Dezember war ein Sonntag, also blieb man am besten „daheim“. Wir haben einfach mal einen Fernsehtag eingelegt, über den Tag verteilt 4 Filme geschaut. Nun, unser Defizit war hoch! ;-) Auch dem Swimmingpool zollten wir natürlich unsere Aufmerksamkeit. Chri verbrachte ein paar Minuten in der Badewanne, mit unseren Iso-Matten. Wir wollten die Löcher finden, blieben aber erfolglos. So verging dieser Tag im Flug und war einfach nur erholsam.
Am zweiten Tag sind wir um 05h00 aufgestanden, packten unsere Sachen zusammen und waren eine Stunde später auf der Piste. Am ersten Wasserloch wurden wir für unser frühes Aufstehen belohnt: 5 Löwen! Wie immer waren wir total begeistert. Heute standen die
165km bis zum nächsten Camp auf dem Programm, wieder ging es durch schöne Landschaften, begleitet von großer Hitze. Wir sahen oft Springböcke, Gnus, Oryx-Antilopen und Strauße, viele Schakale und sogar 2 Wildkatzen. Auch am späten Nachmittag unternahmen
wir noch eine Safarifahrt bis zum Sonnenuntergang. Die Tiere hatten sich leider verzogen, aber das Licht und die Stimmung waren herrlich. Am Abend konnten wir dann auch noch einen fantastischen Mondaufgang bestaunen.
Der dritte Tag war – Nikolaus! Weihnachtlich war uns jedoch überhaupt nicht zumute. Und Weihnachtsmänner aus Schokolade gab es auch nicht… Nun, die herrschenden Temperaturen ließen einen auch lieber an eiskalte Getränke und kalte Duschen denken. Die Fahrt
zurück zum ersten Camp war dann leider auch nicht der Hit, relativ langweilig. Im Camp angekommen verwirklichten wir unsere Träume von kalten Duschen und Getränken, und versuchten uns etwas zu erholen. Hitze kann nämlich ganz schön anstrengend sein.
Die abschließende Nachmittagsfahrt war dann ganz den Löwen gewidmet. Kaum aus dem Camp gefahren, lagen schon 3 sehr schöne Exemplare direkt auf der Straße. Keine 3 Meter von uns entfernt. Auch am ersten Wasserloch erwarteten uns ein paar dieser imposanten
Tiere: 2 Mamas mit Jungen. Wir beobachteten sie über eine Stunde, es wurde geschmust und geschnurrt. Richtig süß! Das war doch ein schöner Abschluss.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir nochmals den Park, und genossen die Landschaft im schönen Morgenlicht. Dieses Mal sahen wir sogar ein paar Giraffen. Bald verabschiedeten wir uns vom Augrabie Falls Park, es sollte der vorletzter Park auf unserer Tour gewesen
sein. Wir fuhren gemütlich zurück nach Upington, nahmen uns wegen der Hitze wieder ein Selbstversorgerzimmer, gingen ein bisschen in ein Internetcafé, dann einkaufen und am Abend gab es einen leckeren frischen Salat.
Diese kam dann aber auch am nächsten Tag wieder, wir fuhren langsam Richtung Süden. Das Tagesziel hieß Clanwilliams, wieder war eine Strecke von 350km zu bewältigen. Die erste Hälfte des Weges war landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Später fingen die Weinberge an,
was unseren Augen wieder viel Grün bescherte. Bei der Ankunft in Clamwilliams konnten wir auch schon im Hintergrund die Cedar Berge sehen – ein imposanter Anblick.
Am 11. Dezember entschieden wir uns, nun doch ohne weitere Übernachtung bis Kapstadt zu fahren. Das Endziel unserer Afrikadurchquerung rief uns, und wir wollten nicht länger warten. Gemächlich rollten wir somit immer weiter Richtung Süden, unternahmen einen kurzen Abstecher
zum Meer, um in Langebaan etwas zu essen. Außerdem wollten wir uns die schöne blaue Lagune anschauen, konnten aber nur einen kurzen Blick darauf erhaschen, da die Küste leider völlig zugebaut ist. Somit nahmen wir die letzten 120km in Angriff, wir näherten uns langsam der
schönsten Stadt Afrikas. Schon auf der Hälfte tauchte er zum ersten Mal auf: der Tafelberg. Das Zeichen, dass wir es geschafft hatten! Welch ein Gefühl! Immer wieder war der Berg zu sehen, ein wunderschöner Anblick. Auf dieser Strecke knackten wir auch die 40.000km Marke.
Am Blueberg Strand hielten wir für ein Beweisfoto. Da standen wir nun, bewunderten den Tafelberg und konnten uns auf die Schulter klopfen:
Nun, die folgenden Tage fuhren wir immer mit dem Zug von Claremont ins Zentrum und retour. Und waren beschäftigt mit Hin- und Herrennen zwischen der Werkstatt, dem Reisebüro und dem Internetcafé, und viel Telefonieren. Von Stadturlaub keine Spur. ;-) Tja, der Rückflug für uns war gesichert,
aber von LTU Cargo bekamen wir keine Antwort. Daher riefen wir verschiedene Verschiffungsgesellschaften an, und ließen uns Angebote unterbreiten. Eines klang recht vielversprechend. Außerdem hatten wir viel Zeit, an unserer Webpage zu basteln und Emails zu schreiben. Einmal konnten wir
sogar zur Waterfront gehen, und ein bisschen „schaufensterln“. So sind wir in Kapstadt viel herumgelaufen, haben aber wenig gesehen. Nun, wir würden ja noch einmal wiederkommen.
Unser Motorrad holten wir am Donnerstag aus der Pfuscherwerkstatt (wo wir viel Geld lassen mussten), und ließen es zu BMW an der Waterfront bringen. Denen trauten wir dann doch mehr zu. Hier blieb die Dicke bis Montag, denn man wollte alles komplett durchsehen. Leider fand man keinen Fehler,
wir wurden nur darauf hingewiesen, dass es der Hallsensor sein könnte. Da dieses Ding recht viel Geld kostet, wollten wir es noch einmal so probieren, und eine Tagestour auf der Kaphalbinsel machen. Denn inzwischen fuhr das Moped wieder. Gesagt, getan. Am Montagabend nahmen wir das Moped mit,
und starteten am Dienstag unsere kleine Tour. Wir fuhren von Claremont via Muizenberg und Simons Town zum Nationalpark am Kap der guten Hoffnung. Leider war so viel los, dass wir das obligatorische Beweisfoto am Cape Point nicht machen konnten. Nunja… ;-) Zurück fuhren wir dann Richtung Chapman’s
Peak – einer wunderschönes Küstenstraße hoch über dem Meer. Am Aussichtspunkt legten wir eine Pause ein, und als wir nach 45min starten wollten, ging wieder nichts mehr. Starten ja, Gasgeben nein. Hmhm – unsere Freunde von BMW angerufen, und nach 1 Stunde wurden wir wieder abgeschleppt. Wir ließen
das Motorrad dort, und sagten, sie sollen den Hallsensor einbauen. Was blieb uns auch anderes übrig? Man war aber so nett, und überließ uns ein Ersatzmotorrad. So waren wir wenigstens mobil. Am Donnerstagabend war dann soweit alles fertig, wir konnten unser Moped abholen. Man hatte den alten Hallsensor
ausgebaut, dabei angeblich eine tote Ratte gefunden (?!), und den neuen Sensor eingebaut. Außerdem haben wir noch den Riemen für die Lichtmaschine auswechseln lassen, und als wir dann losrollten, klang die Maschine irgendwie besser. Es war zum Glück nicht nur Wunschdenken oder –hören. Wir machten eine
weitere Probefahrt, via Camps Bay und Hout Bay. Wir fuhren im Licht der untergehenden Sonne, die alles golden färbte und dazu zogen dicke Wolken über das Bergmassiv der „12 Apostel“. Was für eine wunderschöne Fahrt, die wir vollauf genossen. Am Abend packten wir dann all unsere Sachen, und freuten uns,
am nächsten Tag endlich weiterfahren zu können.
Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir dann schon aktiver. Wir unternahmen mit unserem Motorrad eine Tagestour zum „Swartberg Pass“. Der Bau dieses Passes wurde 1888 beendet. Er ist ungeteert, 24km lang und schlängelt sich bis auf 1.585m Höhe. Dies ermöglichte uns herrliche Ausblicke auf das Umland: über
die kleine Karoo bis hin zu den Outeniqua Bergen. Dahinter liegen dann die bekannte Garden Route und das Meer. Wir fuhren bis Prinz Albert, und dann dieselbe Strecke wieder zurück. Langweilig wurde uns deswegen nicht – im Gegenteil. Es hat richtig Spaß gemacht, diesen Pass zu fahren. In Oudtshoorn zurück
riefen wir unsere Eltern an – wie schön, nach so langer Zeit Ihre Stimmen zu hören. Auch für die Eltern war es wohl ein willkommenes Weihnachtsgeschenk.
Der 27. Dezember war mal wieder ein langer Fahrtag, 450km lagen vor uns. Es sollte via Fort Beaufort bis Queenstown gehen, schon in der Nähe von Lesotho gelegen. Die letzten Kilometer führten über einen Pass, wo wir von Nebel und Sprühregen kalt erwischt wurden. Wir wollten uns gerade dick einpacken,
als die Sonne dann doch die Oberhand über den Nebel gewann. Queenstown ist nicht weiter erwähnenswert, wir haben halt einfach dort übernachtet.
Auch am dritten Tag legten wir viele Kilometer zurück. Eigentlich wollten wir heute nach Lesotho einreisen, aber das Wetter spielte nicht mit. Auf der Fahrt zur Grenze verhießen die dicken, schwarzen Wolken über Lesotho nichts Gutes. Dazu braute sich ein Gewitter zusammen, dessen erste Regentropfen
wir auch noch abbekamen. Nee, darauf hatten wir keine Lust, und beschlossen bis Bloomfontain zu fahren. Die Einreise nach Lesotho wollten wir dann am nächsten Tag nochmals probieren. Bloomfontain hieß dann aber nochmals 200km fahren, die Strecke zog sich ziemlich hin, dazu hatten wir mit starkem
Gegendwind zu kämpfen. Entsprechend erschöpft kamen wir dann in der Stadt an, die auch nicht weiter erwähnenswert ist. Wir nächtigten im „Moulin Rouge“, einem B&B der besonderen Art. ;-) Unser Zimmer war so kitschig eingerichtet, daß es schon wieder gut war. Roter und lila Plüsch, Herzchen und
Blümchen überall, ein mehr als verspielter Kronleuchter etc.. Das konnte uns aber alles nicht von einem guten und tiefen Schlaf abhalten.
Am 29. Dezember verließen wir Südafrika zum vorletzten Mal. Wir fuhren zur Grenze Ladybrand – Maseru (Hauptstadt von Lesotho). Das Wetter meinte es gut mit uns, die Sonne lachte zwischen schönen weißen Wolkenbergen, und alles erstrahlte in einem kräftigen, frischen Grün. Die Grenze war schnell passiert –
es wurden auch hier nur die Pässe gestempelt.
Und schon ist der 1.Januar 2007! Wo ist die Zeit geblieben? Das neue Jahr begrüßte uns mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Ideal für einen weiteren Tagesausflug zum höchsten Pass im südlichen Afrika: 3.255m. Und wieder wurden wir mit viel Grün, schönen Kurven, weiteren hohen Pässen (3x über 3.000m) und
Wasserfällen verwöhnt. Doch je höher man kam, desto kälter wurde es. Dafür war die Luft wunderbar klar und herrlich zum Atmen. Kurz vor dem höchsten Pass sahen wir auch den einzigen Skilift in Lesotho – ein Schild „Afri-Ski“ wies darauf hin. Lustig – wer hierher wohl zum Skifahren kommt? Wir verbrachten unsere
letzte Nacht in diesem kleinen Land, dieses Mal war es ruhig und wir konnten herrlich schlafen.
Am 02. Januar reisten wir aus Lesotho aus. Wir fuhren zur Grenze „Ficksburg Bridge“ – was für ein Name für deutsche Ohren. ;-) Am Grenzübergang standen massig Menschen. Wollten wohl alle nach den Feiertagen wieder zum Arbeiten nach Südafrika. Wir hatten keine Lust uns anzustellen, wurden von einem Grenzer auch durchgewunken
und verzichteten somit gerne auf den Ausreisestempel des Landes. Wir haben eine schöne Zeit im Königreich verlebt, und sind von dem Land ganz angetan.
Den zweiten Tag verbrachten wir in der Stadt. Diese gibt zwar nicht wirklich viel her, aber wir hatten einiges zu erledigen. Hauptaufgabe wir natürlich wieder die Aktualisierung unserer Webpage, somit waren wir insgesamt wohl 6 Stunden im Internetcafé, jeder an einem Rechner versteht sich. Das Gute an dem Café war,
daß es mit einem Waschsalon verbunden war. So konnten wir nebenbei endlich mal wieder unsere Sachen von einer Maschine waschen lassen.
Dieses war dann auch richtig lecker, u.a. gab es Pfannkuchen. HmHm. Heute ging es von Port Edward wieder ins Landesinnere, via Umtata nah Coffee Bay. Wir wollten uns das „Hole in the wall“ anschauen. Eine 200m lange und 34m hohe, mitten in den Wellen stehende Felsformation mit einem großen Erosionsloch. Leider wurde
schon auf dem Weg dahin das Wetter schlecht. Wir fuhren in dichten Nebel und durch den Nieselregen wurden wir etwas nass. Es wurde auch bis zur Ankunft in Coffee Bay nicht besser. Zum Glück waren alle (!) Campingplätze ausgebucht, und wir mussten ein Zimmer nehmen. Denn der leichte Regen wurde stärker, und es hörte
die ganze Nacht nicht auf.
Der folgende Tag war ein richtiger Scheißtag. Das Wetter war eine Katastrophe und wir sind noch NIE so NASS auf dem Motorrad geworden. Als wir aufwachten regnete es. Bis wir fertig angezogen waren, klärte es etwas auf. Wir marschierten straffen Schrittes zum „Hole in the wall“, das bei diesem Wetter leider nicht so
beeindruckend und schön anzuschauen war. Alles wirkte etwas düster, und wir wurden sehr an die Landschaft in Südwest-England (Cornwall) erinnert. Kaum ein paar Fotos gemacht, schon fing es wieder an zu tröpfeln. Wir machten uns auf den Rückweg, packten in regenfreien Etappen die Koffer des Mopeds. Gegen 10h00 waren
wir startklar, aber es regnete immer stärker. Wir wurden von einer Familie angesprochen, und man bot uns an, mich zumindest die 10km Piste mitzunehmen. Denn diese sah durch den Regen nicht wirklich gut aus, wir nahmen dankend an. Doch dann musste ich aufs Moped umsteigen, und die Horrorfahrt begann. Am Anfang gab
es nur dicken Nebel, doch bald setzte richtiger Regen ein. Dazu war es hundekalt, und es wurde immer windiger. Wir waren innerhalb einer Stunde klitschnass – die Hosen, Unterhosen, Stiefel, Socken, Halstücher, Helme, Handschuhe… es war fürchterlich. Wir haben noch nie so gefroren, kamen aus dem Zittern nicht mehr
heraus. Dazu waren wir die letzten Kilometer in der Transkei unterwegs (ehemaliges und immer noch reines Schwarzengebiet). Hier gab es nichts zum unterstellen, kein B&B, nichts. Irgendwann kamen wir zu einer Tankstelle, die einen Fast Food Laden dabei hatten. Hier hofften wir uns aufzuwärmen, aber sie hatten die
Klimaanlage auf kalt eingestellt. Ein heißer Kakao tat zwar kurzzeitig gut, aber half auch nicht viel. Chri konnte trotz angestellter Griffheizung seine Finger nicht mehr spüren… Und so fuhren wir mindestens 5 Stunden. Wir hatten nur noch eines im Sinn: East London zu erreichen, uns ein Zimmer zu nehmen und unter
die heiße Dusche zu stellen. Genau das taten wir dann auch. Wir landeten in einem Hotel, völlig über unserem Budget liegend. Aber das war uns ehrlich gesagt scheißegal. Im Zimmer gab es zum Glück auch eine Heizung, wo wir alle Sachen nacheinander aufhängen und trocknen konnten. Nach der Dusche eine heiße Suppe,
und ab ins Bett. Zum Glück haben wir uns nicht erkältet. Man, wir sehr haben wir uns heute unsere Regenkombis und Überschuhe gewünscht!
Am 08.Januar schien die Sonne wieder, als wäre nichts geschehen. Na gut so! Heute ging es bis Port Elisabeth. Die Fahrt verlief gut, nach einer Weile wurde es sogar wieder richtig heiß. Wie war das mit den extremen Temperaturunterschieden?! In PE (wie die Stadt auch genannt wird) zelteten wir wieder. Direkt mit
Blick auf einen Swimmingpool, von dem wir dann auch reichlich Gebrauch machten. Kaum zu glauben, gestern waren wir noch am zittern und heute sprangen wir schon wieder in eiskaltes Wasser.
Der nächste Tag verging recht schnell: wir mieteten uns ein Auto, da wir in einen letzten Nationalpark fahren wollten. Außerdem mussten wir nochmals für längere Zeit ins Internet, und am Nachmittag packten wir unsere Sachen zusammen und warteten auf das Auto. Dieses wurde pünktlich um 16h00 geliefert, wir luden
alle Sachen ein, ließen das Motorrad stehen und fuhren die 60km bis zum ADDO Nationalpark. Von diesem Park waren wir bei unserer ersten Südafrikareise so begeistert, daß wir unbedingt noch einmal hinfahren mussten.
Auch am nächsten Tag wieder um 06h00 aufgestanden, doch an diesem Morgen war der Himmel bedeckt, es nieselte sogar ein wenig. Nun, so würde das Fahren etwas angenehmer werden. Und es waren auch mehr Tiere unterwegs. Wir haben bestimmt alle Elefanten gesehen, die es in diesem Park gibt. Jedes Wasserloch war brechend
voll. Wunderschön. Ein großer Dicker ist sogar eine zeitlang direkt vor uns hergelaufen und hat sich ab und zu mit Sand beworfen. Ach, es hat sich auf jeden Fall gelohnt nochmals in diesen Park zu fahren.
Dafür begrüßte uns der folgende Tag mit Sonnenschein, und wir unternahmen einen Tagesausflug. Zuerst ging es zum „Big Tree“ – einem der selten gewordenen Riesenbäume in der Gegend. Danach fuhren wir zum Tsitsikamma Nationalpark, der wunderschön an der Küste gelegen ist. Hier befindet sich auch die Mündung des Stroms
River ins Meer. Wir unternahmen eine kleine Bootsfahrt auf dem Fluss, die uns ca. 1km in die Schlucht und später noch ein bisschen Richtung Meer brachte. Die Hängebrücke über den Fluss ist immer wieder einen Blick und auch einen Marsch darüber wert. Und der Park lädt zum Wandern ein, aber uns war es zu heiß dafür.
Am 15.Januar musste Matt leider arbeiten, aber mit Halszka fuhren wir zu einem anderen Strand für einen Strandspaziergang. Zuvor wurde uns ein deutsches Frühstück serviert, mit echtem Graubrot und Käse! Ein Genuss. Am Strand mussten wir uns gegen den Wind durchkämpfen, immer tief in den Sand einsinkend. Es war zwar
anstrengend, tat aber sehr gut. Und dann wurden wir auch noch belohnt: Delfine! Relativ dicht am Ufer, ganz viele. Zum Teil sind sie gesprungen, und immer hat man die Rückenflossen gesehen. Das Beste kam dann noch, die Delfine schwammen mit den Wellen. Immer 5-6 nebeneinander, und in dem klaren Wasser konnte man sie
gut erkennen. Schön!
Die letzte Nacht im Zelt gut überstanden, brach auch der letzte wirkliche Reisetag unserer Reise allmählich an. Nun wurde es langsam ernst mit dem Ende der Tour. Daher mussten wir auch unbedingt noch zum südlichsten Punkt von Afrika. Zum Cape Agulhas. Gesagt – getan. Und vor Ort ein paar Beweisfotos gemacht. Leuchtturm,
Schilder etc. Komisches, aber auch schönes und stolzes Gefühl, nun am Ende angekommen zu sein. Danach fuhren wir immer am Meer entlang via Hermanus zurück nach Kapstadt. Wir hatten hier für die letzten Tage eine Unterkunft gebucht. Nun, es war eher eine Gartenlaube, denn das versprochene Chalet. Aber der Blick über das
Zentrum der Stadt und den Tafelberg machte das wieder wett.
Freitag: besseres Wetter, aufs Moped geschwungen und zu BMW an der Waterfront gefahren. Wir wollten den Leuten dort noch mal danken, und berichten, daß es wohl doch der Hallsensor gewesen ist. Sie haben uns sogar noch mit Namen gekannt und sich sichtlich über unseren Besuch gefreut. Nett! Anschließend bummelten
wir durch die Geschäfte der Waterfront, kauften ein bisschen ein, gingen essen – ließen es uns gut gehen. Wir kauften 2 SPIEGEL und verbrachten den Rest des Tages lesend und Informationen in uns aufsaugend. Das hat uns auch gefehlt!
Samstag: inzwischen ist es wieder heiß, um die 40C°, das soll sich auch bis zu unserer Abreise nicht mehr ändern. Heute stand unser letzter Ausflug mit der Kuh auf afrikanischem Boden auf dem Programm! Wir machten eine Tagestour in die Weinregion. Die Städtchen Stellenbosch und Franschhoek, und viele Weinberge.
Es wurden nochmals 300km, und wir haben somit den 47.000sten Kilometer geschafft. Wow!
Sonntag: nur noch 5 Tage bis zum Abflug. So sehr ich mich auch auf daheim freue, ein komisches Gefühl ist es nun trotzdem. Wir packten heute alle Sachen zusammen, die mit dem Moped in die Kiste sollen: Packrolle mit dem ganzen Campingzeug, Motorradstiefel, Helme, Anzüge, Tankrucksack. Wieder waren wir erstaunt,
mit wie wenig Sachen wir das Jahr ausgekommen waren. Am Nachmittag kam Margot mit ihrem Freund, um uns abzuholen. Margot ist eine Freundin, die ich noch von meinem Praktikum in Cape Town im Jahr 1999 kenne. Wir verbrachten einen schönen Abend, und zum Abschluss konnten wir einen Kometen in seinem Flug über den
Tafelberg bewundern.
Montag: heute sollte unser Motorrad verpackt und vom Zoll abgenommen werden. Eigentlich war alles besprochen und geplant, aber natürlich klappte gar nichts. Die Verpackungsfirma wusste von nichts, somit wurde auch keine Kiste gebaut. Der Zoll war auch nicht informiert – wir wußten nicht wirklich, warum wir an
diesem Tag eigentlich dort auftauchen sollten. Nun, zumindest wurden die Maße für die Kiste genommen und wir ließen das Motorrad dort stehen. Morgen sollte dann alles geregelt werden. Nachmittags noch ein bisschen in der Stadt gewesen, und den Pool m Gasthaus genutzt.
Dienstag: leider musste Afrika so enden, wie wir es die letzten Monate erlebt hatten. Nichts funktioniert, keiner weiß Bescheid, alle reden sich ´raus und keiner kann etwas dafür. Dass sie einen Job zu machen haben, und dafür gut bezahlt werden, interessiert niemanden. Kurze Rede, langer Sinn: es gab noch keine
Kiste, keine Zollabnahme, kein Carnet abstempeln, kein Motorradeinladen. Wir waren auf 180, konnten aber nichts machen, außer noch nicht bezahlen. Somit ließen wir mit einem blöden Gefühl das Motorrad und all unsere Sachen unverpackt, das Carnet und einen Motorradschlüssel zurück. Und hofften auf das Beste. Den
positiven, professionellen Eindruck, den Transworld Cargo am Anfang gemacht hat, mussten wir leider streichen. Diese Firma ist nicht zu empfehlen.
Mittwoch: unser letzter Tag in dieser schönen Stadt. Wir wollten noch ein bisschen herumlaufen, taten dies dann auch ausführlichst. Wir waren den ganzen Tag auf den Beinen, einkaufen und nochmals gut essen. Leider war es zu heiß, und am frühen Nachmittag liefen wir zurück zu unserer Unterkunft. Wir fielen völlig
erschöpft in den Pool, wo wir erst einmal blieben. Am Abend packten wir unsere restlichen Sachen, setzten uns auf die Terrasse und genossen einen letzten Blick auf die Lichter der Stadt.
Donnerstag: um 5h30 wurden wir abgeholt, und zum Flughafen gefahren. Unser Flieger sollte um 08h00 starten. Doch als wir am Flughafen ankamen, der Schreck. Der Flug hatte ca. 15 STUNDEN Verspätung. Wegen des Schneechaos auf dem Münchner Flughafen war der Flieger, der uns um 08h00 zurück bringen sollte, noch nicht
einmal in München gestartet. Na super… Da hieß es warten. Wir wollten nicht noch einmal in die Stadt zurück, wohin auch?! Und bei der Wahl zwischen ca. 40C° in der Stadt oder 20C° in der Flughafenhalle fiel die Entscheidung nicht schwer. So wechselten wir zwischen dem Restaurant, den 2 Läden und den Wartestühlen
hin und her. Doch die Zeit verging schneller als wir dachten, und um 23h00 hoben wir ab. Leider hatte sich der Tagesflug nun in einen Nachtflug verwandelt. So konnten wir nicht mit den Augen Abschied nehmen vom afrikanischen Kontinent. Aber in Gedanken ließen wir innerhalb des 10,5-stündigen Rückfluges unsere 10,5-monatige
Tour nochmals Revue passieren. Viel haben wir erlebt, gefühlstechnisch alles durchgemacht, sind viele Kilometer gefahren, haben liebe und interessante Leute kennen gelernt und wir zwei sind uns noch näher gekommen. Wir verstehen uns noch immer ausgezeichnet, und, sind auch ein wenig stolz auf uns. So können wir nun nur noch sagen:
Fotos - siehe Link zu den Bildern auf der
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