Einmal längs durch Afrika |
Reiseberichte |
TANSANIA Die Einreise hat eine Stunde gedauert. An der Grenze waren die üblichen verdächtigen Gestalten wie Geldtauscher, Versicherungsverkäufer sonstige Rumlungerer, usw.. Der Papierkram war schnell erledigt und hat nichts gekostet. Die Versicherungsleute haben gemeint, dass es unverantwortlich und gefährlich sei, wenn man ohne Versicherung fährt und sind richtig böse geworden, als wir trotzdem keine abgeschlossen haben. Aber so verkauft uns keiner etwas. Die bettelnden und sehr aufdringlichen Masai-Schmuckverkäufer empfanden wir auch als sehr lästig. Die Gegend während der ersten Kilometer war, bis auf die zwei Giraffen am Straßenrand, sehr grau uns trostlos. Kurz vor Arusha wurde es dann etwas grüner. In Arusha angekommen haben wir uns in einem indischen Restaurant seit langem mal wieder ein gutes Mahl gegönnt. Dann fuhren wir zum Camping und ließen den Tag ruhig ausklingen.
Der Markt war leider auch nicht so toll, wie im Reiseführer angekündigt. Er war überdacht und damit ziemlich dunkel. Dann waren da auch noch „Helfer“, die
uns immer auf der Pelle saßen und ständig gesagt haben was bei welchem Stand zu erwerben, bzw. was schöne Fotomotive sind. Wir haben einen großen Kochlöffel
gekauft und Rita hat ihn dann drohend geschwungen…aus der o. g. Kultur wurde nichts und wir sind wieder zum Campingplatz gedüst.
Am 29ten sind wir dann weiter nach Tanga gefahren. Da dies auf Meereshöhe liegt, wurde es wieder richtig heiß. Tanga ist eine typische afrikanische Stadt am indischen
Ozean, wo wir eine Nacht verbrachten, bevor wir zum dritten und letzten Mal nach Kenia fuhren.
Am 03.08.06 haben wir das PLAN-Büro in Kwale besucht, und sind auch hier wieder freundlichst empfangen worden. Da wir relativ kurzfristig kamen, stand kein Auto für Projektbesuche
zur Verfügung, so dass wir „leider“ mit dem Moped fahren mussten. Ein PLAN Mitarbeiter fuhr mit einer Yamaha DT175 voraus, und wir zuckelten mit der Dicken hinterher. Das hat nicht
nur uns Spaß gemacht! Wir waren natürlich überall eine Attraktion für die Kinder und auch Erwachsenen. Wir besuchten 2 Schulen sowie eine „Dorfbank“ – alles wieder interessante und
sinnvolle Projekte, die uns von der guten Arbeit von PLAN noch mehr überzeugt haben. Ein schöner Vormittag!
Von Chris Patentante erfuhren wir noch von einem anderen Projekt: ein von einer Deutschen gegründetes und geführtes Waisenhaus. Diesem statteten wir unangemeldet am Freitag
einen Besuch ab. Ein nettes Projekt, in dem ca. 18 Kinder eine tolle Kindheit verbringen können, aber unserer Meinung nach nicht auf das reale Leben in Kenia vorbereitet werden.
Nach einer letzten Nacht in Kenia, fuhren wir am 05.08.06 wieder zurück nach Tansania.
Am 10.08.06 stand dann das PLAN-Büro in Dar auf dem Programm. Auch hier war der Empfang wieder freundlich. Wir fuhren mit einer PLAN Mitarbeiterin zu 3 verschiedenen Projekten:
einer Schule, einem Krankenhaus sowie einem Wasserbrunnen. In der Schule waren gerade Prüfungen, wir wurden dennoch in die Klassen geführt, und von den Schülern stehend im Chor
mit „good morning“ bzw. „welcome visitors“ begrüßt. So gehört sich das!
Am ersten Tag fuhren wir von Dar bei schlechtem Wetter (Regen + Kälte) – wir hatten sogar die Regenjacken an – bis kurz vor Morogoro. Die Strecke war wieder langweilig, aber zum
Glück waren die verrückten Busfahrer an diesem Tag nicht unterwegs. Da es wirklich kalt war, nahmen wir für diese Nacht ein Hotelzimmer. Die Freude über ein richtiges Bett wurde
jedoch bald vom Ärger über laute Musik bis 03h00 morgens getrübt…
Der nächste Morgen brachte dann tatsächlich Sonnenschein, und wir rollten in Richtung Iringa. Dabei durften wir durch den Mikumi Nationalpark fahren, denn nur hier führt die Hauptstraße entlang.
Wir hofften auf die Straße kreuzende Elefanten, und ein Rudel Löwen. Die Löwen ließen sich nicht blicken, und die Elefanten standen lieber im Schatten am Straßenrand. War ein recht schönes Erlebnis.
Danach durchquerten wir noch das Baobab-Tal. Diese Bäume standen hier zu hunderten herum. Sie schauen ohne Blätter doch recht gespenstisch aus.
Die nun folgenden 3 Nächte verbrachten wir bei bitterer Nacht-Kälte auf dem Riverside Camping bei Iringa. Auch dieser Stadt statteten wir am Montag einen Besuch ab. Leider war von den im Reiseführer
angekündigten Kolonialhäusern sowie dem interessanten Markt nichts zu sehen. Es gab keine solchen Häuser, und der Markt ist auch wieder überdeckt. Aber wir haben leckere Zutaten für unser Frühstück
kaufen können: Mangochutney, hausgemachte Marmelade und fast richtige Semmeln. Somit hatte der Ausflug sich doch gelohnt.
Dagegen hat sich der nächste Übernachtungsstopp nicht gelohnt. Wir hörten vom tollen Kisolanza Farmhouse – der Service ließ leider zu wünschen übrig. Am letzten Tag in Tansania fuhren wir weitere
320km bis Mbeya. Da Rita sich etwas erkältet hatte, wurde diese Nacht wieder in einem Hotelzimmer geschlafen. Zum Glück, denn auch hier war es wieder sehr kalt. Wir schätzen um die 4°C.
CHRI: Landschaftlich hat das Land nicht so richtig viel zu bieten. Zumindest nicht in den Teilen, in denen wir waren. Daß der Kili in Wolken war – das ist nicht die Schuld von Tansania, aber schade. Den hätte
ich schon gerne gesehen. Die Nationalparks sind wie der Rest des Landes viel zu teuer für das was einem geboten wird. Einmal reicht in diesem Land.
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