Einmal längs durch Afrika
Mit dem Motorrad von München nach Kapstadt


Reiseberichte

 

TANSANIA

24.7.2006 Einreise und Fahrt nach Arusha
Die Einreise hat eine Stunde gedauert. An der Grenze waren die üblichen verdächtigen Gestalten wie Geldtauscher, Versicherungsverkäufer sonstige Rumlungerer, usw.. Der Papierkram war schnell erledigt und hat nichts gekostet. Die Versicherungsleute haben gemeint, dass es unverantwortlich und gefährlich sei, wenn man ohne Versicherung fährt und sind richtig böse geworden, als wir trotzdem keine abgeschlossen haben. Aber so verkauft uns keiner etwas. Die bettelnden und sehr aufdringlichen Masai-Schmuckverkäufer empfanden wir auch als sehr lästig. Die Gegend während der ersten Kilometer war, bis auf die zwei Giraffen am Straßenrand, sehr grau uns trostlos. Kurz vor Arusha wurde es dann etwas grüner. In Arusha angekommen haben wir uns in einem indischen Restaurant seit langem mal wieder ein gutes Mahl gegönnt. Dann fuhren wir zum Camping und ließen den Tag ruhig ausklingen.

25.7.2006 Arusha
Heute schauen wir uns Arusha an. Mal wieder etwas „Stadtkultur“. Leider ist das keine besonders schöne Stadt. Es gibt viele Agenten von Safarianbietern, die einen an jeder Ecke ansprechen. Bei einem Agenten haben wir nachgefragt was sie kostet: Nur 500US$ für drei Tage. Er wusste aber nicht, was alles inkludiert ist, wir denken aber dass der Parkeintritt nicht dabei ist. Als uns die nächsten nicht in Ruhe ließen, ist Rita etwas lauter geworden – das hat gewirkt. ;-)

Der Markt war leider auch nicht so toll, wie im Reiseführer angekündigt. Er war überdacht und damit ziemlich dunkel. Dann waren da auch noch „Helfer“, die uns immer auf der Pelle saßen und ständig gesagt haben was bei welchem Stand zu erwerben, bzw. was schöne Fotomotive sind. Wir haben einen großen Kochlöffel gekauft und Rita hat ihn dann drohend geschwungen…aus der o. g. Kultur wurde nichts und wir sind wieder zum Campingplatz gedüst.

26. – 29.7.2006 Marangu und Usambara-Berge
Wir fuhren von Arusha via Moshi nach Marangu, immer in der Hoffnung, den Kilimanjaro doch noch zu Gesicht zu bekommen. Dieser hüllte sich leider die ganze Zeit in Wolken. Dazu wurde es kalt (12° C) und fing auch noch nachts an, heftig zu regnen. Hier machten wir die Erfahrung, dass das Zelt wirklich nicht dicht ist (da hat man uns beim Därr mal was Richtiges erzählt…). Aber stabil ist es – in der Nacht sind vom Avocadobaum mehrere Früchte auf’s Zelt gefallen. Auch am nächsten Morgen war vom höchsten Berg Afrikas nichts zu sehen. So machten wir uns auf den Weg in die Usambara-Berge. Die Strecke war sehr windig und wir sahen viele blühende Agavenfelder. Auf kurvenreicher Strecke ging es dann nach Soni. Da das Wetter immer noch nicht besser aussah, gestatten wir uns den Luxus und nahmen uns eine tented Banda (festes, überdachtes Zelt mit eigenem Klo und Dusche). Endlich mal wieder ein richtiges Bett mit einem weichen Kopfkissen – hmmm, eine Wohltat. Wir legten einen Tag Pause ein und fuhren in der zweistündigen Regenpause mal schnell nach Soni und Lushoto. Verpasst hätte man in den Orten nichts, aber die Gegend ist sehr schön.

Am 29ten sind wir dann weiter nach Tanga gefahren. Da dies auf Meereshöhe liegt, wurde es wieder richtig heiß. Tanga ist eine typische afrikanische Stadt am indischen Ozean, wo wir eine Nacht verbrachten, bevor wir zum dritten und letzten Mal nach Kenia fuhren.

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KENIA

30.07. – 05.08.2006 Ein paar Tage am Strand und Besuch von PLAN
Nach einer heftigen Regennacht – aber es ist ja eigentlich keine Regenzeit – machten wir uns von Tanga aus auf den Weg nach Kenia, Richtung Mombasa. Zum Glück hatten wir am Nachmittag vorher die Nähte des Außenzeltes mit Silikon abgedichtet. So wurden wir nicht nass. Aber die Piste nach Kenia war etwas regenfeucht, so dass wir diese erst einmal getestet haben. Nachdem die ersten Kilometer gar nicht so rutschig waren, haben wir es gewagt, die 69km bis zur Grenze weiter zu rollen. Es fuhr sich gar nicht so schlecht. Aus- und Einreise gingen superschnell – die schnellste Grenzabfertigung seit Start unserer Tour! Nach der Grenze war dann die Straße geteert, und wir fuhren in aller Ruhe bis zum Tiwi-Strand. Ein schöner Flecken! Rasenplatz für die Zelte, und schöner weißer Sand mit Palmen am Strand. Dazu türkisblaues Wasser – das hat sogar Chri gefallen. Hier verbrachten wir eine knappe Woche, faulenzten aber nicht nur am Strand. Einen Tag erkundeten wir Mombasa. Das Jesus Fort war recht schön, wenn auch der Eintritt (mit 800Ksh ~ 11 US$) ziemlich gepfeffert. Der Rest ist ziemlich heruntergekommen, was auch an der hohen Luftfeuchtigkeit liegt. Und leider war von den angeblich vielen indischen Einwanderern und deren Restaurants nicht viel zu sehen. So mussten wir wieder Pommes essen…

Am 03.08.06 haben wir das PLAN-Büro in Kwale besucht, und sind auch hier wieder freundlichst empfangen worden. Da wir relativ kurzfristig kamen, stand kein Auto für Projektbesuche zur Verfügung, so dass wir „leider“ mit dem Moped fahren mussten. Ein PLAN Mitarbeiter fuhr mit einer Yamaha DT175 voraus, und wir zuckelten mit der Dicken hinterher. Das hat nicht nur uns Spaß gemacht! Wir waren natürlich überall eine Attraktion für die Kinder und auch Erwachsenen. Wir besuchten 2 Schulen sowie eine „Dorfbank“ – alles wieder interessante und sinnvolle Projekte, die uns von der guten Arbeit von PLAN noch mehr überzeugt haben. Ein schöner Vormittag!

Von Chris Patentante erfuhren wir noch von einem anderen Projekt: ein von einer Deutschen gegründetes und geführtes Waisenhaus. Diesem statteten wir unangemeldet am Freitag einen Besuch ab. Ein nettes Projekt, in dem ca. 18 Kinder eine tolle Kindheit verbringen können, aber unserer Meinung nach nicht auf das reale Leben in Kenia vorbereitet werden.

Nach einer letzten Nacht in Kenia, fuhren wir am 05.08.06 wieder zurück nach Tansania.

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TANSANIA ZUM ZWEITEN

05.+06.08.2006 Einreise und Strandbesuch
Auch diese Grenzformalitäten gingen sehr schnell, und auf der schon bekannten und jetzt trockenen Piste ging es zurück nach Tanga. Von dort fuhren wir weitere 30 Pistenkilometer zum nächsten Strand (Peponi Beach Resort) – wir hatten gehört, dass dieser sehr schön sein soll. Der Campingplatz war nett, aber der Strand eher mäßig schön. Dennoch legten wir am 06.08. dort einen Ruhetag ein. Ein kleiner Strandspaziergang, eine Runde im Pool und schon war auch dieser Tag vorbei.

07. – 11.08.2006 Fahrt nach und Tage in Dar Es Salaam
Die Strecke nach Dar war eigentlich nur langweilig, und hat sich total gezogen. 440km durch Buschland. Unsere Hintern taten mal wieder super weh, aber wir wurden am Abend im Kipepeo Beach Camp mit einem leckeren Kichererbsen Burger belohnt. Den nächsten Tag verbrachten wir am wieder sehr schönen Strand. Leider regnete es ab und zu, ins Wasser haben wir uns dennoch gewagt. Außerdem fuhren wir einen Tag nach Dar, um uns auch von dieser Stadt ein Bild machen zu können. Nun ja – mal wieder eine afrikanische Großstadt, ohne Flair.

Am 10.08.06 stand dann das PLAN-Büro in Dar auf dem Programm. Auch hier war der Empfang wieder freundlich. Wir fuhren mit einer PLAN Mitarbeiterin zu 3 verschiedenen Projekten: einer Schule, einem Krankenhaus sowie einem Wasserbrunnen. In der Schule waren gerade Prüfungen, wir wurden dennoch in die Klassen geführt, und von den Schülern stehend im Chor mit „good morning“ bzw. „welcome visitors“ begrüßt. So gehört sich das!

11. – 17.08.2006 Die letzten Tage in Tansania
Morogoro – Iringa – Mbeya

Am ersten Tag fuhren wir von Dar bei schlechtem Wetter (Regen + Kälte) – wir hatten sogar die Regenjacken an – bis kurz vor Morogoro. Die Strecke war wieder langweilig, aber zum Glück waren die verrückten Busfahrer an diesem Tag nicht unterwegs. Da es wirklich kalt war, nahmen wir für diese Nacht ein Hotelzimmer. Die Freude über ein richtiges Bett wurde jedoch bald vom Ärger über laute Musik bis 03h00 morgens getrübt…

Der nächste Morgen brachte dann tatsächlich Sonnenschein, und wir rollten in Richtung Iringa. Dabei durften wir durch den Mikumi Nationalpark fahren, denn nur hier führt die Hauptstraße entlang. Wir hofften auf die Straße kreuzende Elefanten, und ein Rudel Löwen. Die Löwen ließen sich nicht blicken, und die Elefanten standen lieber im Schatten am Straßenrand. War ein recht schönes Erlebnis. Danach durchquerten wir noch das Baobab-Tal. Diese Bäume standen hier zu hunderten herum. Sie schauen ohne Blätter doch recht gespenstisch aus.

Die nun folgenden 3 Nächte verbrachten wir bei bitterer Nacht-Kälte auf dem Riverside Camping bei Iringa. Auch dieser Stadt statteten wir am Montag einen Besuch ab. Leider war von den im Reiseführer angekündigten Kolonialhäusern sowie dem interessanten Markt nichts zu sehen. Es gab keine solchen Häuser, und der Markt ist auch wieder überdeckt. Aber wir haben leckere Zutaten für unser Frühstück kaufen können: Mangochutney, hausgemachte Marmelade und fast richtige Semmeln. Somit hatte der Ausflug sich doch gelohnt.

Dagegen hat sich der nächste Übernachtungsstopp nicht gelohnt. Wir hörten vom tollen Kisolanza Farmhouse – der Service ließ leider zu wünschen übrig. Am letzten Tag in Tansania fuhren wir weitere 320km bis Mbeya. Da Rita sich etwas erkältet hatte, wurde diese Nacht wieder in einem Hotelzimmer geschlafen. Zum Glück, denn auch hier war es wieder sehr kalt. Wir schätzen um die 4°C.

17.08.06 Ausreise
Nach einem doch sehr „reichhaltigen“ Frühstück (2 Weißbrotscheiben, 1 Omelettchen und 1 Tee pro Person) wollten uns noch den Worlds End Viewpoint anschauen, und fuhren 30km schlechte Piste die Berge hinauf. Wir konnten zwar tolle Blicke in die Ebene genießen, aber den Aussichtspunkt haben wir nicht gefunden. Dann ging es in Richtung malawische Grenze, die Gegend wurde richtig toll: grüne Hügel und kurvenreiche Straße. Die Abfertigung auf der tansanischen Seite verlief wieder schnell und problemlos. Und schon waren wir in das 13. Land eingereist.

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FAZIT TANSANIA
RITA: im Großen und Ganzen ein langweiliges Land, von dem was wir gesehen haben. Die vielleicht interessanten Teile, z.B. die Nationalparks, sind viel zu teuer und hätten unser Budget gesprengt. Die Menschen sind normal nett – für mich alles kein Grund nochmals herzukommen.

CHRI: Landschaftlich hat das Land nicht so richtig viel zu bieten. Zumindest nicht in den Teilen, in denen wir waren. Daß der Kili in Wolken war – das ist nicht die Schuld von Tansania, aber schade. Den hätte ich schon gerne gesehen. Die Nationalparks sind wie der Rest des Landes viel zu teuer für das was einem geboten wird. Einmal reicht in diesem Land.

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